Das verspätete Geschenk

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2015

71 Schützen wollten Kreiskönig werden, so viele wie noch nie – ein Schütze der Bielefelder Schützengesellschaft wurde es

Schossen treffsicher: Heinrich Schindowski (v.l.) mit dem Kreiskönigsschild, Karl-Heinz Blachut mit der Königskette, Ihno Zimmermann mit der Krone, Siegfried Sprick mit dem Zepter und Donalt Sparenborg mit dem Apfel.

Schossen treffsicher: Heinrich Schindowski (v.l.) mit dem Kreiskönigsschild, Karl-Heinz Blachut mit der Königskette, Ihno Zimmermann mit der Krone, Siegfried Sprick mit dem Zepter und Donalt Sparenborg mit dem Apfel.

„Ich wünsche dir ein wirklich schönes Jahr“, sagte der Oerlinghauser Heinrich Schindowski, der scheidende König des Schützenkreises Bielefeld, zu Karl-Heinz Blachut, schüttelte ihm fest die Hand und umarmte seinen Nachfolger. Um 17.18 Uhr hatte Blachut den Rest des großen Holzadlers mit dem 187. Schuss aus dem Kugelfang auf dem Schützenplatz der Oerlinghauser Schützengesellschaft gelöst und sich damit die Regentschaft des Schützenkreises gesichert.

Freudestrahlend nahm das Mitglied der Bielefelder Schützengesellschaft die vielen Glückwünsche der anwesenden Schützen entgegen. „Ich bin wirklich glücklich. Das Wetter ist super, und ich bin im richtigen Alter für solch ein ehrenvolles Amt“, sagte Blachut. Die Kreiskönigswürde sei ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. „Vor wenigen Tagen bin ich 51 geworden“, verriet der neue König.

Ein besseres Ambiente als den Oerlinghauser Schützenplatz hätte es für dieses selbst gemachte Präsent wohl nicht geben können. Denn bei strahlendem Sonnenschein und begleitet von den Klängen des Feuerwehrorchesters, hatten 72 ehemalige Könige der 18 Vereine des Schützenkreises Bielefeld um die Kreiskönigswürde Hand an die Waffe gelegt. „So viele waren es noch nie. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass dieser schöne Schützenplatz hier weit im Kreis bekannt ist“, sagte Hartmut Schober, Vorsitzender des Schützenkreises und bedankte sich bei den Oerlinghausern. Zum zweiten Mal in Folge hatten sie das Kreiskönigschießen auszurichten. Denn vor Schindowski war der Oerlinghauser Oberst Reiner Köster Regent der Bielefelder Schützen.

Ganz leer gingen die Bergstädter aber auch an diesem Nachmittag nicht aus. Denn um 16.21 Uhr hatte der Oerlinghauser Ihno Zimmermann mit dem 87. Schuss die Krone vom Haupt des Adlers geschossen. Nur einen Schuss zuvor war der Apfel gefallen, der von Donalt Sparenborg vom Schützenverein Dornberg abgeschossen wurde. Das Zepter war um 16.16 Uhr mit dem 82. Schuss aus den Krallen des Adlers gelöst worden und wird in Zukunft in Berlin weilen. Denn Zepterprinz Siegfried Sprick ist zwar Mitglied der Heeper Schützengesellschaft, wohnt aber in der Bundeshauptstadt.

Parallel zum Adlerschießen, schoss die Jugend ihren Kreiskönig auf dem Schießstand am Steinbült aus. Sie zielte aber nicht wie die Erwachsenen auf einen Holzadler. Die Jugendlichen schossen ganz klassisch auf Zielscheiben.

Auch beim Nachwuchs zeigte sich ein Mitglied der Bielefelder Schützengesellschaft am Treffsichersten. Mit 98 Ringen ist Niklas Meyer vor Janik Prophet (94 Ringe) von der Heeper Schützengesellschaft, Pia-Janine Kulle (94) und Christina Butzkies (93, beide Schützenverein Dornberg) neuer Kreis-Jugendkönig. Bester Oerlinghauser Nachwuchsschütze war Fabian Dawitz, der mit 90 Ringen auf Rang acht landete.

Quelle: Neue Westfälische

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