Die doppelten Tönsbergwächter

Zuletzt aktualisiert am 5. Juli 2017

Jux am Amtsgarten: Tönsbergwacht und Vümfte sorgen für ein Überraschungsprogramm

Schützenfest-Montag auf dem Amtsgarten

Jochen Schneider wird wegen seiner guten Kontakte nach China „und weil die Frauen auf ihn fliegen“ Vorsitzender des neuen Marketing-Vereins. Horst Steinkühler peilt als Kanzlerkandidat mit der SPD 55 Prozent an. David Owen, der neudeutsche Brite, löst Theresa May als Premierminister ab und führt die Brexit-Verhandlungen. So könnte die Zukunft aussehen, wenn die Juxtruppen der Oerlinghauser Schützengesellschaft das Sagen hätten.

Für David Owen hatten sie am frühen Montagmorgen die Queen persönlich einfliegen lassen, um ihm die Ernennungsurkunde zu überreichen. Und Udo Heidsiek startete mit der Weltraumrakete „Muschi-V“ zum Mars. Der Schützenjux zur frühen Stunde (diesmal am Amtsgarten) stand im Zeichen des „Tönsbergwacht“-Jubiläums. Seit einem halben Jahrhundert sind die bergfreudigen Oerlinghauser in grünen Hemden, Kniebundhosen und roten Stutzen unterwegs, um auf ihren Kraxeltouren schonungslos städtische Missstände aufzudecken und Großprojekte anzustoßen.

Beispiel: Schon vor 40 Jahren haben sie die Eröffnung des Nord-Süd-Tunnels durch den Tönsberg gefeiert. Noch einmal kämpften sich die Mannen nun durch das Geröll, schafften den Durchbruch und kletterten, Horst Steinkühler voran, aus dem Bauzelt auf der Amtsgartenbühne. Obwohl sie „ja eigentlich am Schützenplatz rauskommen“ wollten. Sie ließen weitere Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte aufleben, weil einfach „nichts mehr los ist in der Stadt“, wie Jochen Schneider, Peter Adam und Wolfgang Blume von ihren Liegestühlen aus beklagten. „Früher hatten wir noch Uschi.“ Nach der Wahl sei auch da die Luft raus. Obwohl es da ja noch die Baustelle auf dem Rathausplatz gibt. Inklusive Grube, in die die Kameraden der „Vümften“, wie Eike Kramer verkündete, nach langer Nacht „noch völlig benebelt gestürzt“ seien.

Kein Auftritt der Vümften also? Natürlich doch. Als Bergwächter verkleidet erreichten die Juxler den Amtsgarten. Als Hommage an die Juxtruppen-Jubilare wurde die Weltraumrakete gezündet, mit der es zackig zurück in die Zukunft ging.

Alles andere als flott bewegte sich die gelbe Ente der Thekentaucher. Weil sie einfach nicht anspringen wollte, mussten geschoben werden, um den „nüchternste Schützenfestmontag aller Zeiten“ zu verhindern. Die Bergwacht hatte zum Glück ein dickes Seil dabei.

Quelle: Neue Westfälische

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