„Ich schenke euch einen Hering“

Zuletzt aktualisiert am 29. August 2017

Ferienspiele: Nach den spaßigen Wettkämpfen auf dem Schützenplatz üben sich Teilnehmer und Helfer beim Zeltaufbau. So viele Teilnehmer wie noch nie sind dabei.

Schnell fertig: Laura Skalecki, Caroline Nußbeck, Lea und Leon Skalecki (v. l.) haben ein „Dreier-Lager“ gebaut. In den Zelten haben sie Luftmatratzen, Kopfkissen und alles, was man so braucht für eine Übernachtung auf dem Schützenplatz, untergebracht.

Fabian, sein Namensvetter Fabian und Maxy waren schon mal schneller. „Im vergangenen Jahr sind wir sogar früher fertig gewesen, als die mit den Wurfzelten.“ Diesmal aber müssen endlos lange Knoten aus roten Bändern „enttöddert“ werden und dann sind auch noch die Heringe abhanden gekommen. Zumindest vorübergehend. Das emsige Trio ist dennoch zuversichtich und hat natürlich eine Erklärung parat, warum es diesmal länger dauert.

Viel größer sei das Zelt „als das Aufbauzelt von Opa“ im vergangenen Jahr. „Deshalb haben wir das hier ja noch nie aufgebaut.“ Da müssen die drei Jungs schon ein bisschen mehr Zeit einplanen. Anders als Leon, der das besagte Modell eines Wurfzeltes in Nullkommanichts stehen hat. „Das baut sich in der Luft auf“, hat der Elfjährige bereits vorab angekündigt. Seit vier Jahren ist Leon bei der Schützenolympiade mit anschließender Nachtwanderung und Übernachtung dabei.

„Auf das Stockbrotbacken freue ich mich besonders“, verrät der künftige Sechstklässler. Noch aber muss er sich ein wenig gedulden. Der Schützenplatz am Steinbült gleicht derweil einem bunten Meer aus Campingbehausungen, Matratzen, Schlafsäcken und Provianttüten für die Nacht. Am Ende des kommunikativen, hier und dort beinahe aussichtslosen Kampfes um Heringe, Stangen und Schnüre stehen mehr als 30 Zelte im Rund. Auch, weil man sich untereinander hilft, erheben sich aus vormals schlaffen Neonhüllen stramme Behausungen.

Trotz Gipsarm: Mila (10) kurvt beim Bobbycar-Rennen gekonnt um die Hindernisse.

„Ich schenke euch einen Hering“, hallt es über den Platz. Tatsächlich findet der Verankerungsstift einen Abnehmer. Gut 20 Helfer der Schützengesellschaft haben alle Hände voll zu tun, um die Kinder zu unterstützen. Auch, wie Fabian Köster betont, „weil wir so viele Anmeldungen hatten, wie noch nie“. Rund 70 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren tummeln sich auf dem Schützenplatz. Nils und Caspar sind mit Eifer an den Zeltbau gegangen, müssen dann aber doch kapitulieren. Inga Gnaß eilt herbei und hilft.

Andernorts werden Luftmatratzen aufgeblasen und Heringe mit dem dicken Hammer im Erdreich versenkt. „Den kriegen wir nie wieder raus“, vermutet Lars, denn sein Zeltkumpel hat wohl ein wenig zu viel Kraft aufgewendet. Lina und Greta sind zwar zum ersten Mal bei der Ferienspielaktion der Schützen dabei. Zelten aber, „das kennen wir schon von der CVJM-Freizeit“, erzählten die beiden. Wasserdicht sei ihre Behausung, da sind sie sich sicher. „Und wenn es zu doll weht, dann gibt es eben Doppel-Heringe“, hat Greta eine Lösung parat. „Wir haben noch reichlich dabei.“ Na ja, zumindest zwei.

Leonie und Maja haben „Schlafsäcke, Kopfkissen, Luftmatratze und Kuscheltiere“ im Zelt platziert und auch schon eine Idee, wie sie auf ein mögliches Gewitter reagieren könnten. „Aneinanderkuscheln, ganz einfach.“ Angst? Ach wo. Schließlich haben die beiden eine Taschenlampe dabei. Und warme Kleidung. Beides soll vor allem bei der Nachtwanderung zum Einsatz kommen. Und Leon, der verrät noch schnell, dass er schon oft mit seinem allerbesten Freund Jerome im heimischen Garten gezeltet hat. Darum weiß er, dass sich so ein Wurfzelt zwar schnell aufbauen, aber nicht so leicht wieder abbauen lässt. Gut deshalb, dass es jemanden gibt, der es mittlerweile echt gut drauf hat. „Papa hat den Dreh langsam raus.“

Schnell und geschickt

Vor dem Verzehr von Bratwürstchen, der Nachtwanderung und einem Stockbrotbacken, bei dem sich Lagerromantik einstellte, starteten die teilnehmenden Kinder zur Schützenolympiade. An neun Stationen galt es ebenso schnell wie geschickt, einen Teebeutel möglicht weit hinter sich zu werfen, Bälle im Netz und Tor und Nägel im dicken Balken zu versenken, mit Wasserbomben einen Parcours zu bewältigen oder am Bobbycar-Rennen teilzunehmen. Lustig, weil etwas torkelig, auch das Rennen nach dem Besenstil-Drehen.

Quelle: Neue Westfälische

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