Schützenumzug trotz Dauerregen

Zuletzt aktualisiert am 4. Juli 2017

Schützengesellschaft Oerlinghausen: Der aktuelle Thron hat Freunde fürs Leben gefunden. Bürgermeister Dirk Becker berichtet von einer sensationellen Nachricht in der Grundschuldebatte.

Großer Auftritt: Das Königspaar Robin Grote und Corinna Höhne schreitet grüßend durch die Schützenreihen auf dem Schützenplatz am Steinbült. Hinter ihnen sind Major Eike Kramer (l.) und Oberst Jens Hartmann zu sehen.

Schon wieder ein Jahr rum? Robin Grote mag es kaum glauben. „Die Zeit ist wie im Fluge vergangen“, sagt der König der Oerlinghauser Schützengesellschaft. „Einfach nur super“ sei das Jahr gewesen und der anfangs zusammengewürfelte Generationen-Thron zu einer echten Gemeinschaft zusammengewachsen. „Die Kette geht, die Freundschaft hält für ewig“, das ist eines der Resümees, und zum Abschied ist noch einmal ordentlich gefeiert worden.

König Robin Grote, seine Königin Corinna Höhne sowie das Bierkönigspaar Markus Höhne und Nicole Grote hatten persönlich den Anstoß für den Auftritt von Vollblut-Entertainer Reiner Irrsinn gegeben. „Wir haben ihn im vorigen Jahr beim Dalbker Schützenfest gehört und waren sofort überzeugt von dem Mann.“ Die unzähligen Besucher im Festzelt waren es auch. Die Hände in den Zelthimmel gereckt, schmetterte insbesondere das junge Publikum die Ohrwürmer und Partyhits mit.

„Die Stimmung war bombastisch“, konstatierten König und Bierkönig. Und der Vorsitzende Christian Landerbarthold konnte erleichtert verkünden, dass alles friedlich geblieben ist. 2.500 Besucher hatte Zahlmeister Christian Koch insgesamt gezählt. Viele von ihnen tummelten sich auch in der neuen Sektbar auf dem Feldherrnhügel. Dort hatte am Abend zuvor Christian Mohrenstecher den Großen Zapfenstreich angeführt und mit diesem feierlichen Aspekt zum fröhlichen Feiern übergeleitet.

Der Irrsinn: Im Festzelt lassen sich die Besuchermassen vom Auftritt des Vollblut-Entertainers Reiner Irrsinn begeistern. Immer wieder werden die Hände in den Zelt-Himmel gereckt.

Landrat Axel Lehmann, sein Stellvertreter Hans-Jörg Düning-Gast, der an seine einstige Wirkungsstätte zurückkehrte,

Landtagsabgeordnete Ellen Stock und viele andere Gäste kamen gerne zum Schützenfest in die Bergstadt. Auch etliche Bürger ließen sich vom Regenwetter nicht abschrecken.

Der große Festumzug, der diesmal am Amtsgarten startete, wurde aber verkürzt, und die Majestäten wurden ordentlich nass. Dennoch gab es unterwegs eine bunte Überraschung: Robin Grote zündete eine Konfettikanone.

Mit Nässe von oben hatten auch die Instrumentalisten des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe beim Konzert am Sonntagmorgen auf der eigens aufgebauten kleinen Bühne zu kämpfen und alle anderen Musiker des Festumzuges. Im Trockenen fand der Empfang im Bürgerhaus statt und der gestaltete sich diesmal durchaus humorvoll.

Bevor Christian Landerbarthold das Gedicht „Schützenfest“ vortrug, hatte Bürgermeister Dirk Becker sich einen Reim zur aktuellen und seit Monaten leidenschaftlich geführten Grundschuldebatte gemacht.

„Eine Reaktion, die das Königreich bis ins Mark getroffen hat“

Am Rande des Schützenfestes, verriet der Bürgermeister, sei ihm eine Neuigkeit zugetragen worden, die „zu einer sensationellen Wendung“ führen werde. Entschieden worden sei in geheimer Sitzung, dass schon bald eine vierzügige „Schützen-Bekenntnisschule“ errichtet werden solle. Standort: Der Schützenplatz am Steinbült. Dort werde die neue Halle zur Mensa umfunktioniert, die Schulleitung wöchentlich ausgeschossen und das Lehrerzimmer an die Hauptapotheke verlegt.


Großer Zapfenstreich: Christian Mohrenstecher hat diesmal die Leitung auf dem Feldherrnhügel übernommen. Schützen und Besucher stehen um ihn herum.

Auch die Lehrerschaft steht bereits fest. Den Matheunterricht soll Peter Blome übernehmen, denn „der kennt sich mit Zahlen aus“, für das Soziale ist Werner Bauch im Gespräch, und als Deutschlehrer konnte „der Neudeutsche“ David Owen gewonnen werden.

Die Brexit-Entscheidung seiner britischen Landsleute hatte Owen dazu bewogen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, denn er wollte unbedingt Europäer bleiben. „Eine Reaktion, die das Königreich bis ins Mark getroffen hat“, witzelte Becker. Und Owen, der freute sich, sein „erstes Schützenfest als Deutscher“ feiern zu können. David Keil und Steven Kipping von den „Freemen of the City of London“ gingen sogar noch einen Schritt weiter, indem sie nach Kennedy-Manier verkündeten: „Wir sind Oerlinghauser.“

Quelle: Neue Westfälische

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