Rolf Hilker ist der neue Schützenkönig

Zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2015

Wirt der Stadtschänke erlöst Jochen Schneider und erfüllt sich langgehegten Traum

Endlich geschafft: Rolf Hilker jubelt auf den Schultern von Jochen Schneider (r.) und Schwiegersohn Sören Grote .

Rolf Hilker jubelt auf den Schultern von Jochen Schneider (r.) und Schwiegersohn Sören Grote .

Hilker und reißt die Arme in die Höhe. Um 10.55 Uhr hat der 68-Jährige den bereits arg ramponierten Restadler nach zähem Kampf aus dem Kugelfang geholt und zu Boden bröseln lassen.

Der neue König der Oerlinghauser Schützengesellschaft macht mit dem erlösenden Schuss nicht nur sich selbst eine Freude.

Auch Jochen Schneider kann wieder strahlen, fällt Hilker überglücklich in die Arme. War das Nervenkostüm des Bergwächtlers zuvor doch arg strapaziert worden.

Lediglich einen Spaßschuss hatte Schneider, der König im Jahr 2008 geworden war, abgeben wollen –mit der aufgeblasenen Puppe Uschi im Arm, die ihm zudem die Sicht verdeckte.

Draufgedrückt und schon war’s passiert. Die Krone segelt zu Boden.

Zwei völlig perplexe Schützen können es kaum fassen. Jochen Schneider, weil er weiß, dass er zum Kaiser ernannt wird, sollte bis um11 Uhr niemand den Adler bezwingen.

Schießmeister Frank Unterkötter, der versichert: „So heile ist die Krone noch nie runtergekommen.“ Offensichtlich ein „Baumangel“, wie erfahrene Grünröcke vermuteten.

Puh: Jochen Schneider tupft sich die Stirn und hofft auf Hilfe.

Puh: Jochen Schneider tupft sich die Stirn und hofft auf Hilfe.

Und als ob das noch nicht genug Aufregung für Schneider und Unterkötter gewesen wäre, folgte der nächste Streich sogleich. Mit ernster Miene bahnen sich die Polizeibeamten Manfred Noga und sein Lagenser Kollege Axel Kutscher den Weg zum Schießstand, erklären dort mit ebenso ernsten Worten, dass der Kugelfang durchschlagen, ein Fenster hinterm Berg beschädigt worden und es nun zu gefährlich sei, weiterzuschießen.

Alles nur Spaß, den die Ordnungshüter gerne mitspielten. Und zwar sehr überzeugend. „Aber mir ist erst mal die Kinnlade runtergefallen“, verrät Jochen Schneider.

Und er muss auch ohne Jux noch eine ganze Weile zittern, bis Rolf Hilker ihn mit dem 186. Schuss endlich erlöst. „König zu werden, das war schon lange mein Traum“, erzählt der Wirt der Stadtschänke, der in den vergangenen Jahren bereits mehrere Anläufe genommen hatte.

Der Entschluss sei spontan gefallen. „Kaum war ich auf dem Platz, hat mich das Schützenfestfieber gepackt. Jetzt ist das Ziel erreicht, ich freue mich auf ein Jahr der Fröhlichkeit.“ Zur Königin wählte Rolf Hilker Marion Hochwald.

Bereits mit dem 37. Schuss hatte Marius Schmidt den Apfel heruntergeholt, mit Schuss 41 erledigte Michael Schmidt von Happe das Zepter.

Bierkönig ist Frank Treckentrup. An seiner Seite ist Renecia Fillies.

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