Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2015
Das Suppenwagen-Team ist unterwegs
Es ist ein seltsamer Wagen, der an diesem Samstag durch die Straßen Oerlinghausens fährt. „Oerlinghauser Schützenfest“ ist auf dem Aufbau des Anhängers zu lesen. Das sogenannte Suppenwagen-Team macht auf diese Weise Werbung für das Schützenfest, falls überhaupt jemandem entgangen sein soll, dass es an diesem Wochenende stattfindet.
Alles, was das Suppenwagen-Team betrifft, ist irgendwie traditionell. Selbst der Stuhl, der als Trittstufe für den Anhänger dient, ist uralt. Den Anhänger gibt es seit Ende der 50er Jahre – die Hinterachse eines Fiat Topolino ist darin verbaut. Das Suppenwagen-Team, das aus „Bob“ Oberschelp, Herbert Kochsiek und Heiner Lödermann besteht, darf deswegen nicht eine einzige Schraube in den Anhänger drehen. Das will der Besitzer nicht. Das Team hat einen Aufbau konstruiert, der lediglich gesteckt werden muss.
Die Aufgabe des Suppenwagen-Teams ist es, den Grünholern, also den Schützen, die ab 6 Uhr morgens Zweige aus dem Wald holen und die Stadt damit schmücken, das Frühstück zu bringen. Hajo Holzkamp hatte seinerzeit diese Idee. Damals wurde das Essen direkt in den Wald gefahren, heute gibt es das Frühstück um 8 Uhr in der Schützenhalle. Und was gibt es wohl? Klar, Suppe. Rindfleischsuppe, genauer gesagt. Das ist auch traditionell. 40 Liter Suppe werden die Grünholer vertilgen, dazu Schnittchen, die die fleißigen Frauen am Samstagmorgen schmieren.
Für das Suppenwagen-Team geht es dann in Schrittgeschwindigkeit durch die Stadt, zur Königin, zum König, zum Oberst und zum Major. Dabei werden Spenden gesammelt – für die Suppe und Koch Wolfgang Hanning. Und damit auch wirklich alle merken, dass der Wagen etwas mit dem Schützenfest zu tun hat, läuft permanent Marschmusik.
Quelle: Neue Westfälische