Ins Museum statt zur Kasse?

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2015

Unterschriften gesammelt: Das alte Kassenhäuschen beflügelt die Phantasie der Schützen

Mit Logo: Das gibt es zwar noch nicht, unsere Fotomontage zeigt aber schon einmal, wie der Anbau mit Logo später aussehen könnte.

Mit Logo: Das gibt es zwar noch nicht, unsere Fotomontage zeigt aber schon einmal, wie der Anbau mit Logo später aussehen könnte.

Die Arbeiten auf dem Schützenplatz schreiten zügig voran. In dem Anbau, der seit dem vergangenen Sommer am Steinbült errichtet wird, lösen die Oerlinghauser Schützen ihr immer im Juli auftretendes drängendstes Problem: einen Mangel an Damentoiletten. Diskussionen gibt es in Schützenkreisen wegen des Kassenhäuschens.

Den Schützen fehlten bislang, wie berichtet, vor allem am Samstagabend der jährlichen Schützenfeste Damentoiletten. Jahrelang stellten sie deshalb einen Toilettenwagen auf den oberen Schützenplatz. Eine unzureichendes Provisorium, wie sie befanden.

Auch der Raum für das Unteroffizierskorps, der vor allem als Materiallager genutzt wurde, war zu klein. Und weil die Schützen 90.000 Euro aufbringen konnten, ohne deshalb Geld aufnehmen zu müssen, und zudem viele ehrenamtliche Helfer sich bereiterklärten, Hand anzulegen, beschlossen sie im vergangenen Winter anzubauen.

Im Erdgeschoss des inzwischen errichteten Gebäudes, für das 400 Kubikmeter Erde bewegt werden mussten, wurden vier Garagen errichtet. Drei von ihnen sind bereits vermietet, eine behalten die Schützen selbst: Dort wird in Zukunft die Gulaschkanone untergebracht sein. Das Gefährt ist so groß, dass die Schützen es beim Straßenverkehrsamt anmeldeten. Es trägt jetzt ein eigene Kennzeichen: LIP-S 1590. Die Zahl weist auf das Gründungsjahr der Schützengesellschaft, das S auf die Schützen hin.

Angedacht ist, auf die noch weiße Fassade über den Garagen das Schützen-Logo anzubringen. So wäre dann weithin sichtbar, wo der Verein residiert und seine Fest ausrichtet.

 Pressesprecher Gerd Ladugga zwischen dem alten (l.) und dem neuen Kassenhäuschen.

Pressesprecher Gerd Ladugga zwischen dem alten (l.) und dem neuen Kassenhäuschen.

Wer den Schützenplatz durch den Eingang betritt, der auch bei den Schützenfesten benutzt wird, der findet dort, wo früher das Gelände zur Straße hin abfiel, den Kassenraum, dahinter den Unteroffiziersraum, der vor allem als Lager genutzt werden wird, die Herrentoilette und die erweiterte Damentoilette.

Die Außenarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Installiert werden müssen noch die Sanitäranlagen, Fliesenlegern und Malern steht ihr Einsatz ebenfalls noch bevor. Die Innenarbeiten machen die Schützen unter der Leitung von Christian Hunke zu einem großen Teil selbst. Besonders Hans Kronshage, Hans-Joachim „Pit“ Jelen, Klaus Christians, Thorsten Kerkhoff und Günter Tyzack, der die Elektrik übernommen hat, engagieren sich dabei.

Das alte Kassenhäuschen, das rechts vom Eingang zum Schützenplatz steht, ist manchen Grünröcken sehr ans Herz gewachsen: Während die Pläne von Architekt Wolfgang Blume den Abriss vorsehen, haben einige Schützen Unterschriften für seinen Erhalt des maroden Gemäuers gesammelt. Sie könnten sich vorstellen, es als kleines Museum zu nutzen.

Schon vergangenes Jahr hatten die Schützen gescherzt, dem langjährigen Kassenwart Dieter Spilker das Kassenhäuschen in den Garten zu stellen. Der Rettet-das-Kassenhäuschen-Initiative ist es jetzt aber wohl ernst. So ernst jedenfalls, dass das Thema am Samstag, 27. Januar, ab 20 Uhr anlässlich der Jahreshauptversammlung der Schützengesellschaft im „Kastanienkrug“ diskutiert werden wird.

Quelle: Neue Westfälische

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