Zuletzt aktualisiert am 19. April 2017
Schützengesellschaft: Die neue Abteilung gibt es jetzt seit einem dreiviertel Jahr. Wer das Bogenschießen einmal ausprobieren möchte, kann das demnächst in Schnupperkursen tun.
Hochkonzentriert steht Michael Mattern auf dem Rasenplatz des Oerlinghauser Schulzentrums. In der ausgestreckten linken Hand hält er einen Sportbogen und visiert die Mitte einer etwa zwölf Meter entfernt stehenden Zielscheibe an. Langsam spannt er mit der rechten Hand die Sehne des Bogens, in die er kurz zuvor einen Pfeil eingelegt hat. Als er loslässt, saust das Geschoss davon und schlägt nur Sekundenbruchteile später fast in der Mitte der Zielscheibe ein.
„Das sieht doch schon ganz gut aus“, sagt Frank Becker, Trainer und Leiter der Bogensportabteilung der Oerlinghauser Schützengesellschaft. Im August 2016 sind die Bergstädter Schützen mit dem neuen Sportprogramm gestartet. Nach mehreren Schnupperkursen haben sich inzwischen rund 25 Frauen und Männer zusammengefunden, die regelmäßig die Pfeile fliegen lassen. „Fast alle sind als Neulinge eingestiegen“, berichtet Frank Becker, der sich sehr über die gute Resonanz freut. In der schönen Jahreszeit wird immer samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr auf dem Rasenplatz am Oerlinghauser Schulzentrum trainiert. Im Winter wurde die Halle der Heinz-Sielmann-Schule genutzt. Der Spaß und die Freude am Sport stünden absolut im Vordergrund, weshalb immer mal wieder besondere Aktionen eingestreut würden. „Ende vergangenen Jahres haben wir in der Halle beispielsweise ein Nikolausschießen veranstaltet“, berichtet Becker. Ende April werden zum ersten Mal die Vereinsmeisterschaften ausgetragen.
Und für die trainieren an diesem Tag unter anderem Fabian Köster und Jens Altroggen, die von Anfang an mit dabei sind. Beide nehmen zwei in 70 Metern Entfernung aufgestellte Scheiben ins Visier. Die erwischen Köster und Altroggen allerdings nur, indem sie die Pfeile in einer Art Bogenlampe durch die Luft befördern. Etwa die Hälfte der Geschosse landet im Ziel, die andere Hälfte bleibt im grünen Rasen stecken. „Na, da werden gerade wieder Gänseblümchen gepflanzt“, scherzt Frank Becker, von dem sich Köster und Altroggen aber nicht aufs Korn nehmen lassen. „Man lernt das Bogenschießen relativ schnell“, sagt Altroggen, der aus Leopoldshöhe kommt. Der Sport sei nicht nur fordernd, sondern auch sehr gut für den Geist. „Bogenschießen entspannt ungemein“, sagt Altroggen.
Man darf nicht stehen wie ein nasser Sack
Frank Becker kennt noch weitere Vorzüge. „Die Konzentration und die Körperspannung werden gefördert. Außerdem ist Bogenschießen gut für den Rücken“, erklärt der Abteilungsleiter. Wie wichtig die Körperhaltung und der richtige Stand sind, hat auch Michael Mattern schnell gelernt. „Wenn ´du hier wie ein nasser Sack stehst, wird das nichts“, sagt der Oerlinghauser und lacht. Er ist heute zum ersten Mal beim Training dabei, hat aber schon einmal bei einem VHS-Kursus und in einem anderen Verein Pfeil und Bogen in der Hand gehalten. „Da das jetzt auch hier im Ort angeboten wird, möchte ich das gerne regelmäßig machen“, sagt Mattern.
Da nun wieder im Freien die Pfeile fliegen, wird die Bogensportabteilung weitere Schnupperkurse für Anfänger anbieten. Der erste findet am Samstag, 6. Mai (10 bis 13 Uhr), und Sonntag, 7. Mai (11 bis 14 Uhr), auf dem Sportplatz am Oerlinghauser Schulzentrum statt. Anmeldungen werden per E-Mail an frank.becker@dieschuetzen.de entgegengenommen. Der Schnupperkursus kostet 30 Euro für Nichtmitglieder und 10 Euro für Mitglieder. Sollten Nichtmitglieder Gefallen an dem Sport finden und anschließend in die Schützengesellschaft eintreten, werden 20 Euro der Schnupperkurs-Kosten auf den Jahresbeitrag angerechnet. Es stehen mehrere Übungsbögen zur Verfügung.
Quelle: Neue Westfälische