Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2015
Der Schützen-Virus packt alle
Schließt der Himmel seine Schleusen rechtzeitig zum großen Festumzug oder kommen die vorsorglich verteilten Regenschirme zum Einsatz? Das war die bange Frage, die sich gestern vor allem das Königspaar der Oerlinghauser Schützengesellschaft, Hans-Jörg Stisser und Frauke Linnenbürger, stellte.
Warm war’s nicht, aber es blieb im entscheidenden Moment trocken,und so konnten die Regenten an ihrem großen Tag in der offenen Kutsche bis hinauf zum Schützenplatz fahren. Gefolgt von den, wie Oberst Jens Hartmann mit sicherem Blick erkannt hatte, „leicht fröstelnden Throndamen“ in ihren blankgewienerten Cabrios, den Abordnungen der Gastvereine, Musik- und Spielmannszüge zog der bunte Marsch durch die geschmückten Straßen der Stadt.
„Wir haben das Jahr sehr genossen“, hatte das Königspaar bereits beim morgendlichen Konzert im Festzelt bestätigt. Abwechslungsreich sei die Zeit gewesen, von vielen netten Worten und Gesten begleitet. „Einfach rundum gelungen.“ Und gegen das Wetter ist halt kein Kraut gewachsen.
„Wir bringen so viel Stimmung und Freude mit, dass wir die paar Tropfen und kühleren Temperaturen verdrängen können“, hatte der 1. Vorsitzende Kristian Hoffmann beim Empfang im Bürgerhaus prophezeit. Hoffmann hatte dort noch einmal an den verstorbenen Oberst Reiner Köster erinnert und an den notgedrungen eingeleiteten Neuanfang. „Es geht weiter in Reiners Sinne.“
Reiner Köster hätte sich sicherlich über die insgesamt gute Resonanz gefreut. Ebenso wie sein Nachfolger. „In Oerlinghausen grassiert der Schützen-Virus“, glaubte Jens Hartmann, „anders ist die große Beteiligung nicht zu erklären“. Sie zeige, dass sich der Aufwand gelohnt habe.
Das galt insbesondere für den Samstagabend. Für bombastische Stimmung sorgten da im Festzelt die „Emsperlen“. Eine bessere Show habe es bisher noch nicht gegeben, da waren sich am Morgen darauf alle einig. Mit mindestens 1.000 hatten die Schützen ja gerechnet, doch dann ließen sich mehr als 2.000 Gäste von den Pop- und Rock-Rhythmen tragen. Dem Vernehmen nach fanden die letzten Gäste erst gegen 5 Uhr morgens den Weg nach Hause.
Den Weg nach Oerlinghausen fanden neben vielen anderen Ehrengästen fünf Vertreter der Partnerstadt Villers, Bürgermeister Hartmuth Raden aus Osterburg und seine Frau sowie Hauptmann Thorsten Nagelschmidt und Stabsfeldwebel Franz Schimpf von der Oerlinghauser Patenkompanie aus Augustdorf.
Sie alle wurden von Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort im Bürgerhaus begrüßt. Unter den Gastvereinen waren Abordnungen aus Heepen, Dalbke, Lage und Paderborn.
Quelle: Neue Westfälische