Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2015
Oerlinghauser Schützen feiern ein seltenes Jubiläum
Viel Lob und Anerkennung erhielt die Oerlinghauser Schützengesellschaft von 1590 zu ihrem Jubiläum. Nicht nur das Alter von 425 Jahren, auch die Größe ist beachtlich. Mit 1.079 Mitgliedern bilden die Bergstädter den größten Verein innerhalb des Westfälischen Schützenbundes (WSB).
„Ohne Schützenverein wäre unser Leben ärmer, es würde uns etwas fehlen“, sagte WSB-Präsident Klaus Stallmann in seiner Festrede. Die Schützen würden das ehrenamtliche Engagement täglich praktizieren und leben. Angesichts der zahlreichen Aktivitäten der Oerlinghauser Schützengesellschaft – vom Schießsport über die Jugendarbeit bis zur Traditionspflege – sagte er: „Mir ist um den Verein nicht bange.“ Der in Oerlinghausen ausgerichtete Westfälische Schützentag im Jahre 2004 „war großartig, er war einer der schönsten, die ich miterlebt habe“, bekannte Stallmann. Aus Anlass des Jubiläums überreichte er dem Vorsitzenden der Oerlinghauser Schützengesellschaft, Kristian Hoffmann, die Ehrenplakette des WSB.
Auch Landrat Friedel Heuwinkel ist eingeschriebenes Mitglied bei den Oerlinghauser Schützen. An der Generalversammlung konnte er nur an zwei Gehhilfen teilnehmen, da er sich im Skiurlaub verletzt hatte. Heuwinkel lobte die Offenheit der Schützen. „Da kann eigentlich jeder mitmachen“, stellte der Landrat fest. Schützen unterschieden nicht nach Einkommen, Alter, Beruf oder gesellschaftlicher Position. „Das Schützenwesen hat eine ganz besondere Bedeutung, es ist daher sehr zu unterstützen“, lautete die Schlussfolgerung von Heuwinkel. Dem Vorsitzenden Hoffmann überreichte er „heute nur einen kleinen Umschlag – wenn ich zum Schützenfest wiederkomme, muss ich ja noch mal ein Geschenk mitbringen.“
Die Schützengesellschaft mache das Leben in Oerlinghausen attraktiver, sagte Bürgermeisterin (und Schützenschwester) Dr. Ursula Herbort. „Ich verneige mich in Anerkennung vor den großen Leistungen der Vorfahren und der jetzigen Akteure in diesem Verein.“ Die Schützen pflegten nicht nur einen herzlichen und freundlichen Umgang miteinander, sie sprächen alle Generationen an und übten Meinungsfreiheit und Toleranz, formulierte die Bürgermeisterin. Sie wünsche sich, dass die Schützengesellschaft für noch mehr Frauen und jüngere Menschen attraktiv werde. Zusammenfassend meinte Dr. Herbort: „Für Oerlinghausen ist die Schützengesellschaft ein Riesenglück, möge es noch lange währen.“
Quelle: Lippe aktuell