Gemeinschaft macht stark

Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2015

Viele Vereine wollen im Westfälischen Schützenbund bleiben – Lagenser beraten im November

Kreis Lippe. Der Westfälische Schützenbund sowie der Schützenkreis müssen künftig ohne Beitragszahlungen der meisten Lemgoer Kameraden auskommen. Diese haben den Austritt beschlossen. Die Schützengesellschaft Oerlinghausen hat sich darüber ebenfalls schon Gedanken gemacht. Wir fragten bei einigen lippischen Schützenvereinen nach.

Oerlinghausen

Ein möglicher Austritt war bei der Schützengesellschaft Oerlinghausen sehr wohl bereits ein Diskussionsthema. Jedoch erklärt Vorsitzender Kristian Hoffmann: „Noch überwiegen die Vorteile der Mitgliedschaft.“ Beispielsweise seien da die über den Westfälischen Schützenbund (WSB) guten Verbindungen zur Verwertungsgesellschaft Gema, die sich bezahlt machten. „Dennoch geht es für die großen Vereine um richtig viel Geld“, sagt Hoffmann, der mehr als 1.100 Mitgliedern vorsteht.


Detmold

In Detmold stellt sich die Frage nach einem Austritt derzeit nicht. Gleichwohl versteht Vorsitzender und Oberst Heinz Holey nicht, wie unflexibel der WSB sich gegenüber seinen Mitgliedern zeige. „Die Reaktionen der großen Vereine kann ich verstehen“, sagt Holey. Für Detmold sei ein Austritt nicht sinnvoll – das liege an der Größe der Schützengesellschaft. Neue Versicherungen für aktive Schützen aber auch für Feste müssten dann abgeschlossen werden – für die Detmolder am Ende in etwa ein Nullsummenspiel, so Holey.

Bad Salzuflen

Die Schützengesellschaft Bad Salzuflen mit ihren 430 Mitgliedern hat nach Auskunft des Vorstands bislang keinerlei Überlegungen in Richtung Austritt angestellt. „Aus meiner Sicht steht das momentan auch nicht zur Debatte“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Schröder.

Schötmar

Nachgerechnet hat die Schützengesellschaft Schötmar. Demnach könnte der rund 350 Mitglieder starke Verein durch einen Austritt pro Jahr eine dreistellige Versicherungssumme sparen. „Die Schützen können ihre Interessen aber nur in einem starken Verband entsprechend vertreten“, ist Oberst Volker Schreiber dennoch gegen einen Austritt. Gleichwohl betrachte er gerade die Beitragserhöhungen des WSB sehr skeptisch.

Bad Meinberg

„Für uns kommt ein Austritt überhaupt nicht in Frage“, bekräftigt Helmut Bock, Vorsitzender Schützengesellschaft Bad Meinberg. Für diese sei die Zugehörigkeit zum WSB schon allein aus versicherungstechnischen Gründen unverzichtbar. „Wir sehen dies vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Veranstaltungen immer mehr zunimmt“, sagt Bock. Vor dem Hintergrund des Alkoholkonsums sei es wichtig, hier Versicherungsschutz zu genießen.

Meiersfeld-Rödlinghausen

Für Werner Meise, Vorsitzender des Schützenvereins „Einigkeit“, ist ein Austritt ebenfalls kein Thema. „Wenn ich in einer Solidargemeinschaft bin, muss ich mich damit abfinden, dass das Geld kostet”, sagt der Chef des etwa 200 Mitglieder starken Vereins. Er glaubt nicht, dass die Meiersfelder günstiger arbeiten könnten, wenn sie auf die Mitgliedschaft verzichteten.

Blomberg

Schützenoberst Peter Begemann vom Alten Blomberger Schützenbataillon stellt den „Grundgedanken der Solidarität“ heraus. Deshalb gebe es keine Diskussion wie in Lemgo, zumal man die Vereine nicht miteinander vergleichen könne. „Unsere Erfahrungen mit WSB und Schützenkreis sind sehr gut“, betont Begemann und erinnert an den Westfälischen Schützentag 2010 in Blomberg: „Auch daran erkennt man unsere Verbundenheit.“

Schwalenberg

An die Beitragserhöhung seitens des WSB erinnert Michael Stock, Vorsitzender der Schützengesellschaft Schwalenberg. „Daraufhin haben wir uns mit einem Versicherungsexperten zusammengesetzt. Der hat uns dringend von einem Austritt abgeraten“, betont er. Durch die Zugehörigkeit sei bei Fahrten oder Festen im Schadensfall alles abgesichert.

Lage

Die Schützengilde Lage mit 1.300 Mitgliedern befindet sich nach Worten von Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff in der Entscheidungsfindung, was einen möglichen Austritt betrifft. „Vor der Generalversammlung im November sagen wir aber nichts dazu.“ Im Kreis der Offiziere wurde über das Thema gesprochen; und dem WSB sei signalisiert worden, dass es Überlegungen gebe, auszusteigen.


Westfälischer Schützenbund

  • Der Schützenbund wurde 1861 gegründet.
  • Sitz der Geschäftsstelle ist Dortmund.
  • Er ist der Dachverband der Sportschützen in Westfalen und Lippe.
  • Angeschlossen sind ihm 1.000 Schützenvereine.
  • Er vertritt dadurch 90.000 Schützen.
  • Nach dem 2. Weltkrieg und dem zeitweiligen Verbot von Schützenvereinen, wurde er nach Aufhebung dieses Verbotes im Jahre 1951 wiedergegründet.
  • Er betreibt seit 1983 die größte überdachte Schießsportanlage der Welt.

Quelle: Neue Westfälische

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