Königliches Treffen: Mehr als 50 ehemalige Regenten und die Damen an ihrer Seite schwelgen in Erinnerungen und blicken positiv in die Zukunft der Oerlinghauser Schützengesellschaft
Als Willi Büker und Heidi Riesenberg 1971 zum neuen Königspaar der Oerlinghauser Schützengesellschaft proklamiert wurden, war das für beide mehr oder minder eine Überraschung. „Dass ich mitgeschossen habe, hatte ich mir ganz spontan überlegt“, erzählt Willi Büker und lacht. Das ist mittlerweile stolze 46 Jahre her. Die Erinnerungen an damals sind aber nach wie vor so frisch, als wäre es gestern gewesen.
Das wurde beim königlichen Treffen in der Stadtschänke deutlich. Mehr als 50 ehemalige Regentinnen und Regenten der Oerlinghauser Schützengesellschaft hatten sich dort versammelt, um Erinnerungen auszutauschen und einen schönen Tag zu verbringen. Die Männer waren in Joppe gekommen, die ehemaligen Regentinnen trugen allesamt ihren Königinnenorden um den Hals.
Rolf Hilker, seines Zeichens Stadtschänke-Wirt und König 2012/13, hatte zusammen mit seiner damaligen Königin Marion Hochwald das Treffen auf die Beine gestellt. Eine solche Zusammenkunft hatte es zuletzt 2003 im damaligen Stadthotel gegeben. „Wir Königinnen haben uns schon immer alle Jahre mal getroffen. Dann kam die Idee auf, die Könige auch mal dazu zu holen“, erzählt Inge Köster, die die damalige Veranstaltung mit Ingrid Schindowski und Christel Hartmann organisiert hatte. Dank Rolf Hilker und Marion Hochwald, die Unterstützung von ihrem Thron und ihrem Kegelclub bekamen, konnte das königliche Treffen nun wiederholt werden.
Und das kam bei den Majestäten bestens an. Im Nu hatten zahlreiche Ex-Regenten zugesagt. Dabei waren Willi Büker und Heidi Riesenberg die beiden Majestäten, deren Königsjahr am längsten zurücklag. „Kennengelernt hatten wir uns bei der DLRG. Damals hatte mich Willi schon gefragt, ob ich seine Königin werden würde, wenn er mal mitschießt“, erzählt Heidi Riesenberg.
Dass es 1971 dann auf einmal akut werden würde, habe vorher nicht festgestanden. Denn eigentlich hatte Heidis Mann Manfred in dem Jahr König werden wollen. „In der Schießpause haben wir uns dann gemeinsam überlegt, dass ich auch mitmache. Das ist aus einer Laune heraus entstanden“, erzählt Willi Büker, der damals 26 Jahre alt war und als einer der jüngsten Schützenkönige in die Geschichte der Oerlinghauser Schützen eingegangen ist. Ein tolles Jahr hätten beide erlebt.
„Sensationell, das ist unsere Zukunft“
„Obwohl wir im Jahr darauf teilweise sehr schlechtes Wetter hatten“, erinnert sich Willi Büker. Die Kapelle habe deswegen teilweise bei ihm im Haus spielen müssen. „Die waren im ganzen Treppenhaus verteilt“, erzählt Willi Büker.
„Beim Festumzug durch die Stadt mussten wir leider mit geschlossener Kutsche fahren“, berichtet Heidi Riesenberg, die damals 31 Jahre alt war. Aber die Polonaise habe zum Glück bei trockenem Wetter stattfinden können. „Das ist schon so lange her – und wir sind immer noch sehr gut befreundet“, sagt Heidi Riesenberg. „Und das Schöne ist, dass es immer noch welche gibt, die König und Königin werden möchten und so großen Spaß daran haben wie wir ihn hatten.“
Spaß und Freude herrschte auch den ganzen Tag über in der Stadtschänke – bei vielen Gesprächen, dem gemeinsamen Essen und Getränken. Dazu spielte Musikoffizier Timo Schilling Lieder und Gassenhauer auf seiner Quetschkommode. Eine Überraschung hatten Hilker und Hochwald ebenfalls organisiert – einen Auftritt des Schützen-Spielmannszugs. Unter der Leitung von Dave Clarke zeigten die Mädchen und Jungen an den Flöten und den Trommeln, welchen nicht zu überhörenden Fortschritt sie seit der Gründung bereits gemacht haben. „Sensationell, das ist unsere Zukunft“, so lobte nicht nur der Ehrenvorsitzende Kristian Hoffmann diesen Auftritt des Spielmannzuges.
Warme Worte und Präsente hatte er auch für Rolf Hilker und Marion Hochwald parat. Im Namen aller bedankte er sich für die Organisation des Treffens und legte anschließend die Schützenchronik aus dem Jubiläumsjahr 2015 aus, um sie von den Anwesenden unterschreiben zu lassen. „Eine tolle Erinnerung an diesen Tag“, sagte Rolf Hilker.
Quelle: Neue Westfälische