Hauptaufgabe wird anvisiert

Zuletzt aktualisiert am 1. Februar 2018

Die Oerlinghauser Schützen wollen sich wieder mehr dem Schießsport widmen

Der Zweck der Oer­ling­hau­ser Schüt­zen­ge­sell­schaft (OSG) „wird ver­wirk­licht ins­be­son­dere durch die För­de­rung und Pflege des Schießs­ports“, heißt es in Pa­ra­graph 2 der Sat­zung. Aus­ge­rech­net bei die­ser wich­ti­gen Auf­gabe ist der ein­ge­tra­gene Ver­ein jetzt ins Hin­ter­tref­fen ge­ra­ten. Mit ver­schie­de­nen Maß­nah­men soll Ab­hilfe ge­schaf­fen wer­den.

Schon vor ei­nem Jahr hatte Udo Heid­siek, der Lei­ter der Schieß­ab­tei­lung ü­ber man­geln­des In­ter­esse ge­klagt. Zu den Ü­bungs­stun­den warte er bis­wei­len ver­geb­lich auf wei­tere Schüt­zen. Der Alarm­ruf wurde in­zwi­schen er­hört. Vor Weih­nach­ten hat erst­mals ein ei­ge­ner Ar­beits­kreis ge­tagt, um ü­ber die Zu­kunft der Schieß­ab­tei­lung zu be­ra­ten, be­rich­tete OSG-Vor­sit­zen­der Chris­tian Lan­der­bar­thold bei der Ge­ne­ral­ver­samm­lung im „­Kas­ta­ni­en­krug“. Als Gründe für das ab­neh­mende In­ter­esse am Schießen mit Luft- und Klein­ka­li­ber­ge­wehr wur­den er­mit­telt: ein un­ge­eig­ne­ter und we­nig ein­la­den­der Schieß­stand, eine feh­lende Will­kom­mens­kul­tur, un­zu­rei­chende Öf­fent­lich­keits­ar­beit, schlechte Or­ga­ni­sa­tion der Ü­bungs­abende und feh­lende Ü­bungs­lei­ter. „Eine Re­no­vie­rung wird re­la­tiv leicht zu er­rei­chen sein“, sagte Lan­der­bar­thold. Zu­dem sol­len erst­mals Trai­nings­mög­lich­kei­ten für Kin­der und Ju­gend­li­che an­ge­bo­ten wer­den. „­Sie kön­nen sich da­mit auch auf das Kin­der­schüt­zen­fest vor­be­rei­ten“, sagte der Vor­sit­zen­de. Ne­ben ver­stärk­ter Wer­bung sol­len auch „­zu­sätz­li­che Ak­ti­vitäten rund um den Schießs­port nach Oer­ling­hau­sen ge­holt wer­de.“ Lan­der­bar­thold ap­pel­lierte an die 133 an­we­sen­den Män­ner, die Trai­nings­stun­den zu nut­zen und be­ton­te: „Wir wol­len die Schieß­ab­tei­lung wie­der in die Er­folgs­spur be­kom­men.“ Ein völ­lig an­de­res Bild er­gibt sich bei der vor an­dert­halb Jah­ren ge­grün­de­ten Bo­gen­spor­t­ab­tei­lung. Hier neh­men in­zwi­schen mehr als 30 Ak­tive an den Trai­nings­stun­den teil, be­rich­tete Frank Becker. Im April wer­den wie­der Ein­stei­ger­kurse an­ge­bo­ten. Auch der Spiel­manns­zug mit sei­nen 21 jun­gen Mu­si­kern habe ein er­folg­rei­ches Jahr hin­ter sich, sagte Da­vid Clar­ke. Das trifft auch auf die ge­samte Schüt­zen­ge­sell­schaft zu, wie der stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende Pa­trick Bock­win­kel mit Blick auf die Mit­glie­der­ent­wick­lung fest­stell­te. Seit vier Jah­ren ist hier eine Zu­nahme zu ver­zeich­nen. Im ver­gan­ge­nen Jahr tra­ten 59 Per­so­nen bei, so dass die OSG jetzt 1.112 Mit­glie­der um­fasst. Das Durch­schnitts­al­ter ist auf 46,78 Jahre ge­sun­ken. „Wir müs­sen auf dem Schüt­zen­platz ir­gendwo einen Jung­brun­nen ste­hen ha­ben“, mut­maßte Bock­win­kel au­gen­zwin­kernd. Zahl­meis­ter Chris­tian Koch konnte eben­falls po­si­tive Nach­rich­ten ver­kün­den. Der Neu­bau der Schüt­zen­hal­le, die im Mai 2017 ein­ge­weiht wur­de, habe 216.000 Euro ge­kos­tet – das wa­ren 4.000 Euro we­ni­ger als ver­an­schlagt. 36.000 Euro wur­den als Spen­den ein­ge­nom­men, weitaus mehr als ge­plant. Ver­an­stal­tun­gen wie die Après-Ski-Party wa­ren sehr gut be­sucht und ver­bes­ser­ten die Fi­nanz­lage der OSG, sagte Koch. Er wurde ein­stim­mig wie­der­ge­wählt. Da blieb den Kas­sen­prü­fern Pe­ter Adam und Bernd Ober­schelp nur ü­b­rig, der Kas­sen­führung ein gu­tes Zeug­nis aus­zu­stel­len. Al­lein das in der Jah­res­bi­lanz auf­ge­führte Fest­netz­te­le­fon hät­ten sie ver­ge­bens ge­sucht. In sei­nem Grußwort be­schei­nigte der stell­ver­tre­tende Bür­ger­meis­ter Vol­ker Neuhö­fer der OSG, sie ver­stehe es „­die Mo­derne zu le­ben und die Tra­di­tion zu be­wah­ren“. Als Vor­sit­zen­der des Schüt­zen­krei­ses Bie­le­feld er­klärte Frank Becker, dass die Be­wah­rung der Tra­di­tion al­lein nicht mehr aus­rei­che. „Nur sol­che Ver­ei­ne, die auch Sport an­bie­ten, konn­ten ihre Mit­glie­der­zahl hal­ten oder so­gar stei­gern“, sagte er. Frank Krau­se, Thors­ten Rie­sen­berg und Ri­chard Wal­bert schie­den aus dem er­wei­ter­ten Vor­stand, dem Of­fi­ziers­corps, aus. Die tur­nus­gemäße Neu­wahl er­gab fol­gende Be­set­zung: Dit­mar Gnaß, Lutz Krü­ger, Frank Becker, Ro­bin Gro­te, Se­bas­tian Gnaß, Tho­mas Sa­lit­ter, Fe­lix Baehr und Udo Groth­lags. Im kom­men­den Jahr pla­nen die Schüt­zen, zur tra­di­tio­nel­len Steu­ben-Pa­rade zu flie­gen. In Uni­form wol­len sie dann ü­ber die Straßen von New York mar­schie­ren.

Quelle: Lippe aktuell

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