Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2015
Schützen erkundeten Besonderheiten
Zu einer heimatkundlichen Wanderung durch die Bergstadt brachen 80 Mitglieder der Oerlinghauser Schützengesellschaft auf. Heimatforscher Werner Höltke führte die Unteroffiziere und Offiziere zu markanten Gebäuden und durch die Tweten.
Der Rundgang begann an der Antoniuskapelle in der Steinbruchstraße.
Mit Hilfe eines Megaphons konnte sich Höltke an die große Gruppe wenden. Mit Zwischenstation an der Müllerburg wurde im Weberpark eine Pause eingelegt.
Weil der Leinenhändler Carl David Weber „bei den Preußen kein Soldat werden wollte“, so Höltke, verließ er Bielefeld und fand 1850 in Oerlinghausen geeignete Bedingungen. Von hier vertrieb er die Leinenstücke, die von den lippischen Hauswebern hergestellt wurden. 1869 kamen die Näherei, Zuschneiderei und Versandabteilung hinzu. Mit mehr als tausend Beschäftigten wurde Weber zum zweitgrößten Steuerzahler in Lippe.
Der ab dem Jahr 1900 angelegte Park mit exotischen Bäumen und Pflanzenarten zeugte ebenso von seinem Wohlstand wie die beiden Tennisplätze hinter dem imposanten Wohnhaus. Später kam noch der erste Swimmingpool Oerlinghausens hinzu. Der Park war für die Öffentlichkeit gesperrt, berichtete Höltke. „Hier durften nur die Angestellten ihre Mittagspause verbringen.“ Obwohl er sich lange gegen die mechanische Weberei gewehrt hatte, erlebte der Firmengründer die Einführung der Maschinen in seinem Betrieb noch mit.
Da es zu regnen begann, führte Ihno Zimmermann, Geschäftsführer der Carl Weber & Co GmbH, die Gruppe kurzentschlossen in die Villa, die zwischen 1895 und 1897 errichtet wurde. In den Räumen finden heute Seminare, Feiern und Trauungen statt. Als die Schützen weiterwanderten, machten sie Unter der Howe ein Entdeckung: die Major-Twete. „Ich dachte immer wir hätten in Oerlinghausen nur 26 Tweten, diese ist mir neu“, bemerkte Werner Höltke. Wilfried Grabe und Thorsten Linnenlüke hatten das Schild angefertigt und heimlich aufgestellt, um Schützenmajor Peter Meier auf humorvolle Art an ein Vorkommnis zu erinnern. An dieser Stelle hatte sich sein parkendes Auto selbstständig gemacht. Als er es bei seiner Rückkehr nicht mehr vorfand, meldete er den vermeintlichen Verlust bei der Polizei.
Quelle: www.lippe-aktuell.de