„Jetzt bin ich fertig“

Zuletzt aktualisiert am 28. Juni 2016

Kinderschützenfest: Lars Unterkötter und Lara Sander regieren seit gestern.

Noah Brunn und Annika Frieler wären um ein Haar Kaiserpaar geworden

Der neue Thron: Hinter dem neuen Kinderkönigspaar Lars Unterkötter und Lara Sander (vorne) stehen das Zepterprinzenpaar Paul Hemschik und Nina Forntheil, das Apfelprinzenpaar Leon Dirking und Laura Primorac sowie das Kronprinzenpaar Noah Brunn und Annika Frieler (hinten v. l.). Christian Landerbarthold (l.) und Markus Höhne (r.) stellen den Thron auf dem Feldherrnhügel vor.

Der neue Thron: Hinter dem neuen Kinderkönigspaar Lars Unterkötter und Lara Sander (vorne) stehen das Zepterprinzenpaar Paul Hemschik und Nina Forntheil, das Apfelprinzenpaar Leon Dirking und Laura Primorac sowie das Kronprinzenpaar Noah Brunn und Annika Frieler (hinten v. l.). Christian Landerbarthold (l.) und Markus Höhne (r.) stellen den Thron auf dem Feldherrnhügel vor.

Der Wettergott hat sich gestern als großer Freund der Kinder erwiesen. Erst kurz nach der Proklamation des neuen Kinderkönigspaares öffnete er die Schleusen. Davor hatte sich ein spannender Kampf um die Würde des neuen Regenten erwiesen. Am Ende siegte einer, von dem alle Mitstreiter wussten: „Wenn jetzt noch einer treffen kann, dann er.“

Fast hätte es erstmals einen Kinderkaiser gegeben. Noah Brunn, vor zwei Jahren auf dem Thron, hatte die Krone und mit ihr den halben Adler aus dem neuen Kugelfang geholt. Gar nicht fassen konnte der Elfjährige sein erneutes Glück, und er erinnerte sich noch ganz genau daran, wie die Neue Westfälische im Jahr 2014 getitelt hatte: „Kinderkönig ist ein netter Typ.“ Dass dieser nette Typ nun noch zu höheren Würden kommt, verhinderte Lars Unterkötter um kurz vor 17 Uhr, als der Wettbewerb schon kurz davor war, beendet zu werden.

„Nein, bitte, noch einmal schießen“, flehten die 20 Aspiranten im Alter zwischen 9 und 13 Jahren. Schießleiter Thorsten Kerkhoff, Klaus-Dieter Koch und vor allem Oberst Jens Hartmann konnten gut nachvollziehen, dass hier kein Abbruch möglich war, „wo der Vogel doch nur noch am seidenen Faden hängt“. Der 182. Schuss war schließlich der goldene.

„Auf das Oberteil des kleinen Fadens, da, wo es noch etwas dicker war“ hat der erfahrene Schütze und neuer Kinderkönig Lars Unterkötter gezielt. Mit Erfolg. Die erste Reaktion nach diesem harten Kampf um den zähen Adler: „Jetzt bin ich fertig.“ Allerdings nicht so, dass nicht realisieren würde, dass sein Vater Frank Unterkötter als Kind „nur Zepter und Krone“ abgeschossen hat. Zur Königin wählte der Fünftklässler des Niklas-Luhmann-Gymnasiums Lara Sander (11). Beide kennen sich seit der Grundschule Helpup.

Uhrenkontrolle: Christian Landerbarthold, Vorsitzender der Oerlinghausern Schützen (l.), und Schießleiter Thorsten Kerkhoff schauen auf die Uhren und überlegen, wann das Schießen abgebrochen werden soll, falls der Adler nicht fallen sollte.

Uhrenkontrolle: Christian Landerbarthold, Vorsitzender der Oerlinghausern Schützen (l.), und Schießleiter Thorsten Kerkhoff schauen auf die Uhren und überlegen, wann das Schießen abgebrochen werden soll, falls der Adler nicht fallen sollte.

Bereits mit dem zehnten Schuss hatte Paul Hemschik das Zepter heruntergeholt. Als Prinzessin wählte der Zwölfjährige die gleichaltrige Nina Forntheil. Mit Schuss 25 purzelte die nächste Insignie. Leon Dierking darf sich jetzt Apfelprinz nennen. Seine Prinzessin ist Laura Primorac (11). In der Folge wurde eifrig gefachsimpelt und beraten, wo der nächste Schuss hingehen sollte. „Auf das kleine Ding oberhalb der Schraube“ oder „direkt an der Halskrause“.

Doch der Vogel wehrte sich nach Kräfte, auch, als er schon mächtig wackelte. Sprechchöre für jeden Schützen wurden angestimmt, und dann war es endlich soweit. Lars Unterkötter konnte die Arme nach oben recken und wurde auf zwei starken Schützenschultern auf den Feldherrnhügel zur Proklamation des neuen Throns getragen. Eines aber beschäftigte das neue Kinderkönigspaar dann doch: Tanzen müssen sie, und zwar „komplett in der Mitte, wo alle zugucken“. Das sei halt „das Blöde daran“. Der Freude aber tat das natürlich keinen Abbruch.

Information:

Zwei Hauptpreise

Der Unteroffizierskorps um Markus Höhne hatte wieder etliche Stände mit Spielen und vielen kleinen Preisen organisiert.

Bei der gut ausgestatteten Tombola gab es erneut 25 Preise für Jungen und 25 für Mädchen, darunter zwei Fahrräder als Hauptpreise.

Der bunte Festzug wurde von den Cheerleadern des TSV-Jazztanz, von der Oerly-Musikschule und dem Spielmannszug der Schützen begleitet.

Quelle: Neue Westfälische

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