Zuletzt aktualisiert am 31. Dezember 2014
Eine Bierflasche erzählt aus ihrer Sicht
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, es wird einige von Euch doch etwas irritieren, wenn sie diesen Artikel lesen. Und doch müssen wir auch einmal an die Bierflaschen denken, die unsere Arbeitseinsätze jahrein und jahraus begleiten.
Hören wir also den Bericht der Herforder Pils Flasche LU 104/34981:
„Die ganze Woche war wieder nichts los auf dem Schützenplatz. Klar, die Jungs haben nur am Wochenende Zeit, um hier zu arbeiten. Ich musste also mit den geretteten Flaschen vom letzten Einsatz quatschen.
Ich freue mich schon auf Samstag, den 21.04.2012.
Heute muss der große Tag sein. Die Tür vom Uffz-Raum wird aufgeschlossen. Ich kann leider nichts sehen, da wir gut versteckt in der Kühlung stehen. Markus Höhne, unser aller Boss bei den Einsätzen, hat so eine Parole ausgegeben, dass erst gearbeitet werden soll, bevor wir ans Tageslicht geholt werden dürfen. Aber wir kriegen trotzdem mit, was die Jungs so vorhaben.
Thorsten Kerkhoff, scheinbar so ein Arbeitseinteiler hier auf dem Platz, gibt Werkzeuge zum Aufstemmen von Wänden heraus. Einige andere Schützen sollen mit Haken, Besen, Schüppen und Schubkarre auf das obere Plateau, um die Betonplatte für das Sektzelt am Schützenfest zu verschönern. Platten sollen aufgehoben werden, um die Kante zur Betonplatte auszugleichen. Das soll einer verstehen.
Wolfgang Ahring scheint dort oben das Sagen zu haben. Er bittet Thorsten Kerkhoff noch um zusätzliche Mitarbeiter für die Arbeiten. Schulmeister Oberschelp läuft den beiden über den Weg und wird gleich zur Mitarbeit verdonnert. Hat der sich wohl nicht so gedacht. Sucht umständlich nach Handschuhen und will sich mit der Ausrede, es gäbe für ihn keine richtige Größe, vor der Arbeit drücken. Ein jüngerer Schütze, ich glaube der Name Felix Zimmermann fiel, sucht ein paar passende Handschuhe und nichts ist mir Rumstehen. Langsam wird es leerer im Uffz-Raum. Die meisten Schützen gehen ihrer angeordneten Arbeit nach.
Und doch höre ich vor dem Uffz-Raum noch Stimmen, die andere Probleme der Schützengesellschaft diskutieren. Man will ja nicht lauschen, aber das ein oder andere Detail wäre schon interessant gewesen. Zu weit weg. Schade! O.K. jetzt ist wieder etwas Ruhe. Nach gut eineinhalb Stunden kommt wieder Bewegung ins Uffz-Stübchen, wie die Uffze diesen Raum auch liebevoll nennen. Regen und Hagel hätten den Außeneinsatz abbrechen lassen. Arbeitsmaterialien werden wieder an Ort und Stelle gestellt.
Plötzlich werde ich aus meinem Dunkel gerissen. Die Kühlschranktür wird aufgerissen und zwei Kisten mit meinen Kumpels und mir werden in die Küche getragen. Auf dem Tisch, um uns herum die pausemachenden Schützen, sind wir Mittelpunkt der Männerrunde. So seh`n sie also aus. Einige hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Bisher kannte ich ja nur ihre Namen, hatte aber keine Gesichter dazu. Da sitzen sie nun im Kreis um uns herum die Bernds, Uwes, Markus, Wilhelm und die anderen.