Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2015
Im Umfeld des Schützenfestes sollen Schlägereien und Pöbeleien verhindert werden
2.000 Menschen feiern fröhlich und friedlich im Festzelt, 20 hinterlassen außerhalb einen bitteren Beigeschmack, weil sie auf Krawall gebürstet sind, weil sie nicht Worte, sondern Fäuste und Füße sprechen lassen. „Ein typisches Phänomen“, das mittlerweile überall und immer öfter anzutreffen sei, bestätigt Dr. Matthias Wendtland.
Der Polizeihauptkommissar aus Lage berichtet von den Auswirkungen des „veränderten Zukunftsverhaltens. Heute haben wir es regelmäßig wegen nichtiger Anlässe mit Schlägereien zu tun.“ Oft werden sie zwischen rivalisierenden Gruppen ausgetragen. Und zwar nicht im Festzelt, in dem die Party steigt, sondern eher auf dem Heimweg.
Weil das so ist, wollen die Oerlinghauser Schützen etwaigen Ausschreitungen frühzeitig begegnen. In der Zeit vom 30. Juni bis zum 2. Juli wird sich die Bergstadt wieder in ein Meer der Grünröcke verwandeln, werden am Samstagabend die beliebten „Emsperlen“ mit Tanz und Party für Stimmung im Festzelt am Steinbült sorgen. Zusammen mit der Polizei ist ein Sicherheitskonzept entwickelt worden.
Matthias Wendtland, der im vergangenen Jahr zum ersten Mal am Schützenfest-Montag dabei war, hat sich einen Überblick verschafft, hat gemeinsam mit dem Schützenvorstand Punkte besprochen, die aufgefallen sind. Über allem stand die Frage: „Was können wir tun, damit es nicht zu Reibereien kommt?“ Und schon jetzt geht der Appell an alle Besucher: „Bitte sorgt dafür, dass alles friedlich bleibt, dass das Schützenfest seinen Festcharakter behält.“
„Alle tun schon jetzt ihr Bestes“, betont der Vorsitzende Kristian Hoffmann, „und die meisten feiern friedlich.“ Dennoch ist es den Schützen wichtig, dass potentielle Störenfriede möglichst früh in die Schranken gewiesen werden. „Deshalb wollen rechtzeitig aufklären“, bestätigt Kristian Hoffmann. Sicherlich sei nicht alles zu verhindern. Aber was getan werden kann, soll getan werden. Für ein friedliches Schützenfest.
INFO
- Neben dem Nachtbus, der im Halbstunden-Takt fährt, sollen mehr Taxen für einen schnelleren Abtransport bereit stehen. Verstärkt ab 2 Uhr nachts.
- Videoüberwachung auf dem Vorplatz, damit potentielle Täter nach Zeugenaussagen identifiziert werden können.
- Zusätzlich zum Sicherheitsdienst ein verstärkter Wachdienst mit deutlich mehr Beamten als bislang, damit zeitnah reagiert werden kann und ein geordneter Ablauf gelingt.
- Das Festgelände wird großzügiger definiert, Absperrungen im Eingangsbereich.
- Kein abruptes Ende des Festes, sondern nach 1.30 Uhr eine Verlagerung Richtung Sektbar. Allmähliche Reduzierung der Musiklautstärke.
Quelle: Neue Westfälische