Zuletzt aktualisiert am 8. Juli 2016
Beim Königsschießen in Oerlinghausen entbrannte ein richtiger Wettbewerb

Auf diesen Moment hat Robin Grote planvoll hingearbeitet. Sein langgehegter Wunsch erfüllte sich. Markus Höhne (links) und Thomas Salitter lassen ihn hochleben.
Es gab mehrere ernsthafte Interessenten, doch nur einer hatte mehr zu bieten als alle anderen. Robin Grote wurde der neue Schützenkönig in Oerlinghausen. Nach dem sehr spannenden Schießwettbewerb verriet der Vierzigjährige: „Genauso habe ich es mir vorgestellt.“ Die Idee hatte er schon vor langer Zeit.
Robin Grote ist dem Schützenwesen überaus verbunden. Mit 14 Jahren trat er dem Schützenverein Oerlinghausen bei, ist aktives Mitglied der Juxtruppen „Thekentaucher“ und „Tönsbergwacht“. Außerdem gehört er noch einem zweiten Verein an, dem Schützenverein Nienhagen. In dem Leopoldshöher Ortsteil errang er schon vor genau zehn Jahren die Königswürde. Sein Bruder Sören Grote stand ihm nicht nach: Zeitgleich war er der Regent in Oerlinghausen. Die Erfahrungen waren so nachhaltig, dass Robin Grote seinerzeit einen bedeutsamen Entschluss fasste. „Eigentlich habe ich mir schon vor zehn Jahren vorgenommen, noch einmal König zu werden“, sagte er. „Vorher habe ich auch nie auf den Adler geschossen, jetzt hat es auf Anhieb geklappt.“ Es sei einfach nur Glück gewesen, meinte er. Doch Grote hat auch alles dafür getan, um dem Zufall ein wenig nachzuhelfen. Bereits zu Anfang des Jahres hatte er unverblümt mehrere Schützenschwestern gefragt, ob sie nicht Lust hätten Throndamen zu werden. Von allen erhielt er Zusagen, „deswegen musste ich ja nun das Ding runterholen“, meinte er. Bis zum Ziel entwickelte sich aber noch ein harter Kampf. Denn sein Freund Markus Höhne, der Leiter des Unteroffizierskorps, hatte denselben Ehrgeiz. Auch weitere Schützen ließen keinen Zweifel, gern König werden zu wollen. „Man merkt, es sind mehrere, die wirklich draufhalten. Das ist schön zuzugucken“, kommentierte Frank Becker, Vorsitzender des Schützenkreises Bielefeld und Mitglied der Oerlinghauser Schützengesellschaft. Schon mit dem zweiten Schuss brachte André Scherlich den Apfel zu Fall, das Zepter sicherte sich Ihno Zimmermann mit dem 29 Schuss. Jens Hartmann ließ die

Als Bürgermeister durfte Dirk Becker einen Ehrenschuss abgeben. Da er auch Mitglied der Oerlinghauser Schützengesellschaft ist, trug er selbstverständlich auch die Vereinsuniform.
Krone sinken. „Ich hätte gern, dass der Adler am Stück runterkäme“, meinte Markus Höhne in der Schlussphase. So traf es tatsächlich ein, jedoch leider nicht zu seinen Gunsten. Es war zunächst Oberst Hartmann, der dem hölzernen Vogel einen schweren Treffer verpasste. Daraufhin verlor die Trophäe ihren Halt und neigte sich nach rechts unten. Nach dieser Vorlage machte Robin Grote wenig später kurzen Prozess. Mit viel Konzentration und der geballten Energie aus zehn Jahren gelang es ihm, den Adler mit dem insgesamt 173. Schuss zu erledigen. „Sensationell“, lautete der Kommentar von Gerd Ladugga, dem früheren Pressesprecher der Schützen. „Das hat es lange nicht gegeben, dass noch zwei Flügel und der halbe Rumpf vorhanden waren.“ Kaum war die letzte Patrone verschossen, verflog auch alle Gegnerschaft. Die Rivalen gratulierten dem neuen König als Erste und Robin Grote machte Corinna Höhne, Ehefrau seines Konkurrenten, zu seiner Königin. Eine Geste, die sie zu Tränen rührte. Dank der planvollen Vorarbeit standen auch die Throndamen schnell fest: Franziska Höhne, Nicole Grote, Christiane Hoffmann, Peggy Kerkhoff, Inga Gnaß, Kerstin Peters, Kathrin Zimmermann, Rebecca Hanke und Sarai Hanning. „Wir haben jetzt einen altersgemischten Thron“, meinte Robin Grote. „Ich möchte damit ein Zeichen setzen, dass der Schützenverein für jedes Alter da ist.“
Quelle: Lippe aktuell