Zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2015
Schnee mitten im Sommer
Eine völlig neue Bedeutung hat nach der Schneekatastrophe am Steinbült im vergangenen Winter die Abkürzung MSKK bekommen. Sie steht nicht mehr für Mobile Schützen Katastrophen Kolonne, sondern für „Manno, Schützenhalle komplett kaputt“.
Naja, ganz so schlimm war es nicht Anfang Februar. Aber die Sektbar auf der oberen Terrasse hat es bekanntermaßen schon so schlimm erwischt, dass sie abgerissen werden musste. Ihren Schmerz müssen die MSKK’ler noch einmal freien Lauf lassen bei der traditionellen Gaudi am Schützenfest-Montag.
Zunächst schneit es im Festzelt, dann kommt Sturm auf. Herbert Heißenberg weiß genau, woran das mitten im Sommer liegt: „Das ist nur, weil Kachelmann in U-Haft sitzt, der hätte das schon geregelt.“ Aber ohne den berühmten Wetterfrosch müssen sich die Bergstädter schon selbst helfen, und darum schalten sie eine Spenden-Hotline frei – mit Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort in der Telefonkabine. Zudem werden Mitleids-Buttons verkauft, und ein Sektbar-Nachbar-Nachbau an der Kasse lädt ganz ernsthaft zum Spenden ein. Der vorläufige Kassensturz am Montagnachmittag erbringt die erkleckliche Summe von rund 1.800 Euro. Die Bergstädter haben eben doch ein Herz für ihre Schützen.
Und deshalb füllen sie am Montagmorgen in der Schießpause auch das große Festzelt. Niemand möchte die Auftritte der zahlreichen prominenten Musiker verpassen, die den Weg nach Oerlinghausen nicht gescheut haben. Conny Francis (Lutz Gronemeier) beispielsweise lümmelt sich da auf dem Schoß des Obersten Reiner Köster („Schöner fremder Mann“), Udo Jürgens (Christian Hochwald) sagt den Argentiniern im Bademantel noch einmal nett Guten Tag „(Buenos Dias, Argentina“), und Fabian Köster beweist als Lena Meyer-Landruth („Satelitte“) auf der Bühne deutlich mehr Bewegungstalent. Bernd Oberschelp ist als Milchmann Tevje eine Schau („Wenn ich einmal reich wär’ . ..“). Hohe Absätze sind für MSKK-Präsident Ralf Klocke als Lady Gaga und ihren „Poker Aces“ auch kein Problem. Ein Höhepunkt ist dann noch der Auftritt von „Schniedel und Wutz“, die freihändig Klavier spielen. Sehr zum Gaudi der Massen.
Quelle: Neue Westfälische