Zuletzt aktualisiert am 5. Mai 2015
Familientag wegen des Jubiläums mit großem Programm
Ein ökumenischer Gottesdienst, der Festakt mit Ehrengästen, Spiele für die Kinder, flotte Musik, ein Wettschießen und vieles mehr: Mit vielen Höhepunkten gespickt, haben die Oerlinghauser Schützen ihren Familientag auf dem Festplatz am Steinbült gefeiert.
Da die Schützen in diesem Jahr ihren 425. Geburtstag feiern, fand der Familientag diesmal in einem etwas größeren Rahmen statt. Schon zum ökumenischen Freiluftgottesdienst, der von den Oerlinghauser Pfarrern Michael Karsten und Klaus Sommer gehalten wurde, waren viele Menschen gekommen. Fast sämtliche Sitzplätze in den aufgestellten Zelten waren belegt. Während des Festakts, bei dem Familienministerin Ute Schäfer, Landrat Friedel Heuwinkel, Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort und Frank Becker, Vorsitzender des Schützenkreises Bielefeld, ihre Grußworte sprachen, wurde es auf den Schützenplatz immer enger.
Viele Ehrengäste aus ortsansässigen und befreundeten Vereinen, der lokalen Wirtschaft und der Politik waren zuvor von Schützenoberst Jens Hartmann und dem ersten Vorsitzenden Kristian Hoffmann begrüßt worden. Zu den Genannten zählte auch der evangelische Theologe Ulrich Pohl, Vorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld, der mit seiner Festrede für viele Lacher sorgte. „Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Schützengottesdient, den ich mal in Oerlinghausen gefeiert habe“, sagte Pohl. Von der Kanzel aus habe sich ihm ein einzigartiges Bild nach dem Motto „Mann – Mütze – Feder“ geboten. „Das hat sich eingebrannt und werde ich nie vergessen“, sagte Pohl und grinste. Bei seinen Recherchen über die Geschichte der Oerlinghauser Schützen sei er darauf gestoßen, dass die Schützenkönige in einer Periode des 19. Jahrhunderts von der Bürgersteuer befreit worden sind. „Das wäre doch mal ‚was für heutige Wahlprogramme“, scherzte Pohl. Dass die Schützen früher auch für polizeiliche Aufgaben herangezogen werden konnten, sei doch ebenfalls eine Idee für die heutige Zeit. „Man mag sich mal vorstellen, wenn die Bürgermeisterin die Schützen zum Knöllchenschreiben durch die Stadt schickt.“ Neben diesen augenzwinkernden Anmerkungen betonte Pohl den Stellenwert ehrenamtlicher Arbeit, wie sie in der Oerlinghauser Schützengesellschaft geschehe. „Das ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte Pohl, der darüber hinaus das Kinderschützenfest, das in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, hervorhob. „Wie hätte sich wohl der Verein ohne diese Nachwuchsarbeit entwickelt?“, fragte Pohl.
Nach dem Festakt übernahmen die Kompanieführer Jochen Schneider, Ditmar Gnaß, Joachim Klostermeyer und Frank Krause, die Spieße Markus Höhne, Raphael Peters, Thorsten Kerkhoff und Ihno Zimmermann die Regie. Zusammen mit ihren Familien organisieren sie seit Jahren den Familientag und sorgen für die Bewirtung sowie Aktionen. Dazu gehörte auch das Wettschießen auf den Hochstand, wo mehrere Holzscheiben heruntergeschossen werden sollten. Am Ende schnitt die zweite Kompanie am besten ab. Zweiter wurde die „Erste“ vor der „Dritten“ und der „Vierten“. Bester Einzelschütze war Rolf-Peter Bergermann vor Felix-Ihno Zimmermann und Jochen Oberdieck. Etwas zu gewinnen gab es aber auch für die kleinen Besucher, die beim Spielstand von Inga und Sabine Gnaß Preise abräumen konnten. Dazu gehörte unter anderem das Jubiläums-Lebkuchen-Herz zum 90. Kinderschützenfest, das in diesem Jahr gefeiert wird. Fast 1000 Exemplare der mit dem Jugendschützenlogo verzierten Naschwerke hatten Markus Höhne und Bernd Oberschelp anfertigen lassen, dank einer Spende von Oberst Jens Hartmann. Mehrere Kapellen wechselten sich während des Familientages ab und sorgten für abwechslungsreiche Musik. Am Vormittag hatte das Blasorchester Hövelhof ihre Instrumente ausgepackt, ehe der Spielmannszug der Oerlinghauser Schützengesellschaft auf den Platz marschierte und sein musikalisches Können bewies. Die Big Band der Oerly-Musikschule unter der Leitung von David Clarke begeisterte mit flotten Songs und Rhythmen.
Darüber hinaus schlichen die Besucher um das neue „Schützen-Werbe-Fahrzeug“ herum – ein imposanter VW Amarok, der mit Schützenwappen, Logo und Federsymbolen gestaltet wurde.
Quelle: Neue Westfälische