Neue Halle am alten Standort

Zuletzt aktualisiert am 8. Februar 2015

Schützengesellschaft startet ins Jubiläumsjahr / Im Juli einen Tag länger feiern

Das Modell: So könnte die neue Schützenhalle aussehen. Der Vorstand mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Christian Landerbarthold (v. l.), dem Vorsitzenden Kristian Hoffmann, Geschäftsführer Markus Landerbarthold, Zahlmeister Christian Koch, Major Peter Meier und Oberst Jens Hartmann präsentieren den Entwurf für den geplanten Bau.

 Die Überraschung kam ganz zum Schluss. Kristian Hoffmann, Vorsitzender der Oerlinghauser Schützengesellschaft, kündigte an, bei der Generalversammlung im kommenden Jahr nicht mehr zu kandidieren. „Nach 40 Jahren aktiver Tätigkeit darf ich das, glaube ich.“ Auch Major Peter Meier wird sich dann nicht noch einmal zur Wahl stellen. Hoffmann zeigte sich sehr zuversichtlich, dass Nachfolger gefunden werden. Zunächst aber liegt der Fokus auf dem Jubiläumsjahr 2015, und in dem ist nicht nur von den beiden voller Einsatz gefordert.

Das 425-Jährige soll gebührend gefeiert werden. Zum Höhepunkt, dem Schützenfest (3. bis 6. Juli), seien statt der üblichen drei Tage vier angesetzt, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Christian Landerbarthold. Eineinhalb Jahre Planung liegen hinter dem Vorstand. Der große Zapfenstreich soll, anders als üblich, am Freitag auf dem Rathausplatz gefeiert und von Wolfgang Blume moderiert werden. Bereits am Samstag stehen Ehrungen, Auszeichnungen und Beförderungen auf dem Programm. Weitere Veränderung: Das Konzert am Sonntagmorgen soll, wie früher einmal üblich, wieder im Weberpark stattfinden.
Zur Generalversammlung, die ausnahmsweise in der festlich geschmückten Aula des Schulzentrums stattfand und den Auftakt der Feierlichkeiten bildete, verkündete Festredner Klaus Stallmann, dass der Oerlinghauser mit aktuell 1.079 Mitgliedern „der größte Verein im Westfälischen Schützenbund“ sei. Der Präsident des WSB hob hervor, dass das Ehrenamt bei den Schützen nicht nur eine Worthülse ist, „sondern hier täglich gelebt und praktiziert wird“. In der Gemeinschaft von verschiedenen Menschen würden Tugenden wie Respekt, Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Toleranz gepflegt, die unersetzlich seien. Mitgebracht hatte Klaus Stallmann die Plakette des WSB.
Landrat Friedel Heuwinkel kam, nach einem Skiunfall humpelnd, kündigte aber sein Erscheinen zum Schützenfest an: „Bis dahin ist alles wieder gut.“ Bürgermeisterin Ursula Herbort fragte: „Wo gibt es das, dass jemand, von Jahr zu Jahr attraktiver wird?“ Die Antwort fügte sie gleich hinzu: „Wohl nur in Oerlinghausen.“ Drei Schützen-Perlen hielt sie symbolisch hoch: Herzlichkeit („Das Miesepetrige ist nicht Ihr Ding“), das generationenübergreifende Wirken sowie die Meinungsfreiheit. Die Schützen seien „ein großes Glück für die Stadt“.
Für weniger Diskussionsbedarf als erwartet sorgte der Punkt Bauvorhaben „Schützenhalle“. Kristian Hoffmann stellte den 234 Anwesenden den aktuellen Planungsstand vor. Auch ein Modell konnte begutachtet werden. Entschieden sei noch nichts, betonte der Vorsitzende. Das Ergebnis vieler Gespräche sei aber, das 2010 eingestürzte Gebäude durch einen Neubau in identischer Größe am selben Standort zu errichten. Eine reine Veranstaltungshalle mit gut 190 Quadratmetern soll es werden. Sie würde Platz für 150 bis 160 Personen bieten.
Die Kalkulation ohne Eigenleistung beträgt 180.000 Euro. Zwei Drittel davon könnten in Eigenleistung, ein Drittel durch ein Bankdarlehen finanziert werden. Einmütig wurde der engere Vorstand beauftragt, sich weiter um Planung und Finanzierung zu kümmern. Hans Klocke würde die Halle ja allzu gerne sponsern, allerdings nur, „wenn ich im Lotto gewinne“.


Information

Bierpreis bleibt konstant

  • Bei den Vorstandswahlen wurde Christian Koch für weitere drei Jahre zum Zahlmeister gewählt.
    Dem erweiterten Vorstand gehören nach ebenfalls einmütigem Votum Richard Walbert, Ditmar Gnaß, Lutz Krüger, Thomas Salitter, Frank Becker und Thorsten Riesenberg an. Für ein Jahr per Amt außerdem König Eike Kramer.
  • Gut an kam die gerade erschienene Schützen-Chronik (die Neue Westfälische berichtete). Sie konnte ebenso erworben werden wie der Jubiläums-Anstecker.
  • Das Durchschnittsalter der Oerlinghauser Schützen liegt aktuell bei 48,1 Jahren. 47,6 waren es im Vorjahr.
  • Der Bierpreis bleibt unverändert bei 1,40 Euro, teilten die Schützen mit.

Quelle: Neue Westfälische

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