Schützensplitter

Zuletzt aktualisiert am 29. Juni 2018

Lochfraß

Wer Rückfragen zulässt, der erlebt schonmal unangenehme Überraschungen. Diese Erfahrung musste der 2. Vorsitzende Patrick Bockwinkel bei einer Unteroffizierversammlung machen. Nachdem er einen Bericht von der jüngsten Vorstandssitzung zu verschiedensten Themen gegeben hatte, wollte er von der Runde wissen, ob es dazu Fragen gebe. Eine gab es, die Niklas Kramer hatte. In seiner stets zurückhaltenden und diplomatischen Art wollte er wissen, warum Bockwinkel in seiner Hose ein Loch habe. Kramer hatte als einziger von den knapp 45 Anwesenden erspäht, dass an einer Stelle einer Naht aufgegangen war – zu großer Freude der gesamten Runde.

Interessante Konstruktion

Viele Schützen haben sich bereits gefragt, warum sich die 4. Kompanie an ihrem Treffunkt auf der oberen Terrasse des Schützenplatzes eine Bushaltestelle gebaut hat. Denn mit einem regelmäßigen Linienverkehr ist dort nun wirklich nicht zu rechnen. Offizielle Begründung: der frisch gebackene Chef der Vierten, Oliver Fietz, und sein Spieß Ihno Zimmermann wollten den Thekenbereich für das Kompaniefass am Schützenfestsonntag überdachen, damit nicht immer so viele von den Bäumen herunterrieselnde Blätter im Trinkgefäß landen. Allerdings hat der neue Bau noch eine weitere Funktion, wie Schützi-Leaks berichtet: Schützenfestmontag soll das Gehäuse als Beichtstuhl dienen, wo Spieß Zimmermann sündigen Schützen die Absolution in Form von Biermarken erteilt.

Untersuchung

Der Vermessungstrupp der Oerlinghauser Tönsbergwacht hat einen Sondereinsatz auf dem neu gestalteten Rathausplatz gefahren. Mit ausklappbaren und in ihrer Größe veränderbaren Maßwerkzeugen machte sich die mit zahlreichen Spezialisten hochkarätig besetzte TBW-Einheit ans Werk, um das Gelände und die Combi-Erweiterung darunter auf ihre Standfestigkeit zu untersuchen. Die Juxtruppe der Oerlinghauser Schützengesellschaft muss nämlich für ihren Auftritt am Schützenfestmontag, 2. Juli, 7 Uhr, sicher gehen, dass das für die Show vorgesehene Großgerät auch auf den Rathausplatz aufgefahren werden kann und nicht nachher auf einmal eine Etage tiefer vor der Frischetheke zu finden ist. Mit der international anerkannten Pi-mal-Daumen-Methode kam der TBW-Vermessungstrupp zu dem Schluss, dass die Tragfähigkeit für die vorgesehenen Gerätschaften gerade so ausreichen wird. Allerdings wird das Publikum schon jetzt darum gebeten, am Schützenfestmontag auf sämtliche Bewegungen während der Show zu verzichten, um die Standsicherheit nicht durch zusätzliche Schwingungen zu gefährden.

Nachwuchstruppe

Die Oerlinghauser Schützen haben eine neue Einheit: die Krabbel-Kompanie. Die Gründungsversammlung hat jüngst mit Hanna Schollmeyer, Sophie Nixdorf, Neele Landerbarthold und Mattis Bockwinkel stattgefunden. Die Wünsche der Vier zu deuten, ist allerdings nicht ganz so einfach, da sie sich in einer nicht näher definierten Geheimsprache aus kehlig klingenden Ur-Lauten verständigen. Eine Forderung haben sie aber schon unmissverständlich deutlich gemacht: Milch anstatt Herforder.

Realitätsnah

Die Probe von Zapfenstreichführer Frank Becker hat unter den strengen Augen der „Stiftung Fackeltest“ in Persona von Robin Grote stattgefunden. Der war zwar noch nie selbst Zapfenstreichführer, schaut sich die Proben seit Jahren aber immer mit Argus Augen an. Sein Fazit: alles wird perfekt klappen. Viel Lob gab es von ihm vor allem für das realitätsnahe Szenario bei der Probe. So hatte man extra Statisten engagiert, die die Störgeräusche von klirrenden Biergläsern auf der unteren Terrasse simulierten, wie es beim richtigen Zapfenstreich immer wieder vorkommt.

Blümerant

Eigentlich sind die beiden Musikoffiziere Felix Baehr und Timo Schilling während des Schützenfestes dafür zuständig, sich um das Wohlergehen der Musikkapellen zu kümmern. Beim letzten Arbeitseinsatz auf dem Schützenplatz haben die beiden aber ihren grünen Daumen entdeckt. Das Erscheinungsbild des Feldherrenhügels – so wird das Areal links neben der neuen Schützenhalle genannt, wo auch die 3. Kompanie ihr Revier hat – gefiel den beiden überhaupt nicht. Also schoben sie Überstunden, karrten pottweise frische Blumen sowie Erde ran und bepflanzten das Areal in zwei Tagen in den Farben der vier Kompanien. Auf ihre Idee, Rebenstöcke zum Anbau des ersten Steinbült Riesling in die Erde zu setzen, haben sie in diesem Jahr aber erst einmal verzichtet.

Spezialausbildung

Die Königskette der Oerlinghauser Schützengesellschaft wird bereits seit 175 Jahren getragen, die Königinnenkette seit 135 Jahren. Die Bewachung der beiden wertvollen Insignien obliegt während des Schützenfestes und aller weiteren Veranstaltungen den drei Thronadjutanten Sebastian Gnaß, Jan Gnaß und Tilmann Schmandt. Diese Posten kann man aber nicht einfach so übernehmen. Grundvoraussetzung ist ein dreimonatiger Lehrgang bei der israelischen Armee, die die Adjutanten insbesondere im Nahkampf schult. Nur so können sie ihrer Bodyguard-Aufgaben für die Majestäten und ihrer Bewachungs-Funktion für die Ketten gerecht werden.

Orientierungssinn

Damit die Schützen auch immer den Weg in die richtige Versammlungsstätte finden, hat der Vorstand jüngst ein eigenes Schützen-Navi angeschafft und damit die Funktionsträger ausgestattet. Das Gerät zeigt bei Treffen und Sitzungen sofort den Weg zum Ort des Geschehens an – wenn es denn nicht defekt ist. Das musste jüngst Unteroffizier Sven Graff erleben. Anstatt zur Unteroffiziersversammlung in die Stadtschänke, war er ins Jägerhaus gelotst worden. Dort zeigte ihm das Gerät anschließend nicht einmal mehr den Ausgang, so dass er den ganzen Abend in Uniform dort bleiben musste und leider nicht zur Unteroffiziers-Versammlung gehen konnte.

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