Zuletzt aktualisiert am 12. August 2019
Dass er als Fußballer äußerst treffsicher ist, das hat Sebastian Boer als ehemaliger Stürmer des TSV Oerlinghausen schon zigfach unter Beweis gestellt. Doch auch am Gewehr hat der 31-Jährige ein überaus genaues Auge. Mit dem 194. Schuss brachte Sebastian Boer am Schützenfestmontag den Holzadler zu Fall und kürte sich nach einem packenden und spannenden Wettkampf damit zum neuen König der Oerlinghauser Schützengesellschaft.
Zu seiner Königin wählte er sich Christiane Hoffmann. „Am Familientag der Schützengesellschaft am 1. Mai haben wir das ganze abgemacht“, verriet Sebastian Boer später. Dabei hatten er und seine Königin ursprünglich einen Vier-Jahres-Plan ins Auge gefasst. Doch der wurde nun doch wesentlich schneller erfüllt. Als Throndamen komplettieren Pia Ostheider, Inga Gnaß, Nicole Grote, Annette Hoffmann, Corinna Höhne, Franziska Höhne, Kathrin Zimmermann, Peggy Kerkhoff, Kerstin Peters und Kirsten Hoffmann den Hofstaat.
Bevor Sebastian Boer zum entscheidenden Schuss angesetzt hatte, hatten Marius Schmidt mit dem 31. Schuss den Apfel, Nils Hartmann mit dem 49. Schuss das Zepter und Daniel Schollmeyer mit dem 69. Schuss die Krone abgeschossen.
Gestartet war der Montagmorgen mit den Auftritten der Juxtruppen. Vor den Augen hunderter Zuschauer hatte die Tönsbergwacht auf dem Rathausplatz eine Jahrmarkt-Attraktion nach der anderen aufgefahren – als Ersatz für die in diesem Jahr weggefallene Kirmes auf Bethlehem. „Beckers Gruselkabinett“ im Rathaus, eine Tombola mit tollen Preisen, eine Boxbude für ganz arme Würstchen oder das größte Karussell der Welt mit echten Fahrzeugen strapazierten die Lachmuskeln. Die „Vümfte“ hatte sich hingegen in die „Viff’s Ängels“ verwandelt – als neue mit Lederjacken, langen Haaren und imposanten Gefährten ausgestattete Schutztruppe der Schützen. Im Festzelt enterte hingegen wie gewohnt die MSKK die Bühne und deckte schonungslos auf, wie der Vorstand in Wirklichkeit den neuen Festwirt „noa entertainment“ gefunden hatte. Beim Bierkönigsschießen am Montagnachmittag hatte Friedrich Diekhof die Nase vorn und wählte seine Frau Gisela zur Bierkönigin.
Das ganze Schützenfest hatte im Zeichen vieler Veränderungen und Neuerungen gestanden, die die Schützen zusammen mit dem neuen Festwirt entwickelt hatten. Und die kamen bei zahlreichen Besuchern und Schützen sehr gut an. Die Hit Radio Show am Schützenfestsamstagabend war sehr gut angekommen. Die Stimmung im Festzelt war super und ausgelassen. Einziger Wermutstropfen: der stundenlange Regen, der Samstagabend den ein oder anderen Besucher fern gehalten haben dürfte. Der Regen hatte den Schützen auch beim Marsch am Nachmittag zu den Majestäten nach Währentrup zu schaffen gemacht. Er war außerdem der Grund, warum der Große Zapfenstreich kurzfristig im Zelt zelebriert werden musste. Trotz dieser Improvisation war die Zeremonie hervorragend von Zapfenstreichführer Fabian Köster geleitet worden.
Am Schützenfestsonntag, der mit dem Konzert auf dem Rathausplatz begonnen hatte, war das Wetter wieder wesentlich besser. Nur einmal öffnete der Himmel kurz vor dem großen Festumzug seine Schleusen. Begleitet von zahlreichen Gastvereinen marschierten die Schützen durch die Stadt zum Festgelände, wo Sonntagnachmittag unter anderem auch der neue Biergarten rege genutzt wurde. „Wir haben trotz des Wetters am Samstag ein sehr schönes Schützenfest gefeiert“, lautete das positive Fazit von Christian Landerbarthold, Vorsitzender und Oberst der Oerlinghauser Schützen.
Hier geht es zu den Artikeln der Neuen Westfälischen:
Die Juxtruppen der Oerlinghauser Schützengesellschaft
Neues Konzept beim Schützenfest Oerlinghausen kommt gut an
Oerlinghauser Schützengesellschaft hat einen neuen König
Oerlinghauser Rathausplatz wird zur Spaßbühne
Oerlinghauser Schützen machen Karrieresprung auf dem Rathausplatz