Zuletzt aktualisiert am 5. Februar 2015
Schützen haben sich für‘s Jubiläumsjahr viel vorgenommen
Sie tragen nicht nur die vermutlich längsten Federn an den Hüten, sie bilden auch den stärksten Verein innerhalb des Westfälischen Schützenbundes (WSB) – und sie können auf eine 425-jährige Geschichte zurückblicken: Am vergangenen Samstag haben die Mitglieder der Oerlinghauser Schützengesellschaft 1590 ihr Jubiläumsjahr eröffnet. Bei der Generalversammlung wurde zugleich ein neues, ehrgeiziges Ziel in den Blick genommen.
Aus Anlass des Jubiläums fand die Versammlung nicht wie üblich im Kastanienkrug, sondern in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums statt. Der Vorteil: Die 240 Mitglieder und Gäste konnten an gemütlichen Sechsertischen Platz nehmen.
Von einem ereignisreichen Schützenjahr 2014 berichtete der Vorsitzende Kristian Hoffmann. Zu den Höhepunkten zählten die Après-Ski-Party, der Familientag am 1. Mai, das Schützenfest und die Grün-Weiße Nacht im Oktober. Zu den Tanzveranstaltungen am Schützenfest-Samstag und zum Herbstball fanden sich „die Gäste leider nicht so zahlreich ein wie erhofft“, stellte Hoffmann fest. Durch konkurrierende Veranstaltungen gingen sowohl die Besucherzahl als auch die erhofften Einnahmen zurück.
Auch wenn die beiden Veranstaltungen finanziell nicht zufriedenstellend endeten, so konnte Zahlmeister Christian Koch trotzdem einen positiven Jahresabschluss vorlegen. Der Kassenbestand war bis Ende 2014 um stolze 20 Prozent angestiegen.
Nach wie vor gehören dem Verein mehr als 1.000 Mitglieder an. Ihre Anzahl reduzierte sich allerdings von 1.100 auf nunmehr 1.079 Mitglieder.
Vor diesem Hintergrund stellte Kristian Hoffmann das Konzept für einen Neubau vor: Anstelle der eingestürzten „Sektbar“ auf der oberen Terrasse soll wieder eine Halle errichtet werden. Dazu hatte er bereits im Vorjahr den Auftrag der Generalversammlung erhalten. „Wir sind schnell zu dem Ergebnis gekommen, ein neues Gebäude am alten Standort zu errichten“, sagte er. Die Halle soll eine Fläche von 190 Quadratmetern haben und für maximal 160 Sitzplätze ausgelegt sein. „Dann ist es uns auch möglich, dort Veranstaltungen und Versammlungen abzuhalten“, betonte Hoffmann. Ein Zelt lehnte er als Dauerlösung ab.
Die Kosten bezifferte er auf 180.000 Euro. Ein Drittel der Summe soll durch ein Bankdarlehen erbracht werden. Den Rest könnte der Verein aus eigenem Vermögen, durch Verhandlungen mit der Brauerei und durch Spenden aufbringen, schlug Hoffmann vor. Ohne lange Diskussion gaben die anwesenden Schützen dem Vorstand grünes Licht, das Konzept weiter zu verfeinern und auch alle Risiken einzukalkulieren. Es soll dann endgültig auf einer außerordentlichen Generalversammlung beschlossen werden.
Sieben Offiziere im erweiterten Vorstand mussten erneut gewählt werden, da ihre Amtszeit nach drei Jahren endet. Alle Kandidaten wurden bestätigt: Christian Koch, Richard Walbert, Ditmar Gnaß, Lutz Krüger, Thomas Salitter, Frank Becker und Thorsten Riesenberg. Als amtierender Schützenkönig wurde die Amtszeit von Eike Kramer automatisch um ein Jahr verlängert.
Das bevorstehende Schützenfest wird in diesem Jahr auf vier Tage (3. bis 6. Juli) ausgedehnt. Daher wird es einige Änderungen im Ablauf geben, kündigte der stellvertretende Vorsitzende Christian Landerbarthold an. Auf jeden Fall wird mit erheblich mehr Teilnehmern beim Festumzug gerechnet als in den Vorjahren.
„Es war die schönste Generalversammlung, die ich bisher geleitet habe“, meinte der Vorsitzende Kristian Hoffmann, um dann noch eine persönliche Erklärung abzugeben: Er werde – ebenso wie Major Peter Meier im kommenden Jahr nicht mehr kandidieren. „Nach 40 Jahren ehernamtlicher Arbeit darf ich das wohl“, sagte er und erntete viel Applaus der Anwesenden, die sich spontan von ihren Plätzen erhoben.
Quelle: Lippe aktuell