Zuletzt aktualisiert am 1. Februar 2015
Eine Chronik beleuchtet die vergangenen 25 Jahre
Die Schützengesellschaft Oerlinghausen besteht seit 425 Jahren. Nur die Stadt selbst ist noch älter. Und dabei ist die Attraktivität der Schützengesellschaft immer noch gegeben. Seit Jahren hält sich die Anzahl der Mitglieder bei mehr als 1.000. Aktuell hat die Schützengesellschaft knapp 1.100 Mitglieder. Dieses Jubiläumsjahr soll ein besonderes werden. Den Auftakt bildet die Chronik, die bei der Generalversammlung am Samstag, 31. Januar, ab 19 Uhr, in der Aula des Gymnasiums präsentiert wird.
Sprüche gab es genug, als Kristian Hoffmann, Vorsitzender der Schützengesellschaft, verkündete, dass es eine Chronik zum Jubiläum geben solle. „Erscheint die auch erst ein Jahr später,wie die Stadtchronik zum 975. Jubiläum?“, war eine oft geäußerte Frotzelei. „Wir wollten die Chronik unbedingt bis zur Generalversammlung fertig haben“, sagt Hoffmann. Und das klappte auch. Anfang Dezember hat Hoffmann die Dateien an die Druckerei gesandt, Anfang Januar wurden die Bücher geliefert. „In der Endphase sind wir dann doch ziemlich unter Zeitdruck geraten“, sagt Patrick Bockwinkel.
Betreut wurde das Projekt „Chronik 2015“ von Claudius Blume, Patrick Bockwinkel, Gerd Hoffmann, Kristian Hoffmann, Fabian Köster und Lutz Krüger. Beinahe die Hälfte des Buches hat Hoffmanns Bruder Gerd zusammengeschrieben. Aus den Sitzungsprotokollen hat er die Chronik der vergangenen 25 Jahre herausgearbeitet. Die andere Hälfte der Texte hat Patrick Bockwinkel geschrieben, wobei er auf die Recherchen der Mitglieder der Projektgruppe zurückgreifen konnte.
Auch bei der graphischen Gestaltung hat Bockwinkel mitgemacht. Neben Kristian Hoffmann, der als Werbefotograf sämtliche Bilder aufbereitet hat. „Wir haben bewusst den Schwerpunkt auf die vergangenen 25 Jahre gelegt“, sagt Hoffmann. Denn zum 400. Bestehen der Schützengesellschaft sei eine Chronik veröffentlicht worden, die die gesamte Geschichte der Gesellschaft abbildet. Doch auch in der neuen Chronik wird nicht ganz auf die Historie verzichtet. Erklärt wird, wie Bethlehem, der Platz unterhalb des Schützenplatzes, zu seinem Namen gekommen ist. Der Oerlinghauser Heimatforscher (und Schütze) Werner Höltke, hat herausgefunden, dass der Name vom Uhrmacher Reuter geprägt wurde. Der hatte 1872 eine Reise nach Palästina unternommen. Erstaunt war er von der geringen Entfernung zwischen Bethlehem und Jerusalem. Anschaulich beschrieb er nach seiner Rückkehr: Wenn sich in Niederbarkhausen die Grabeskirche befände, liege Bethlehem auf dem Platz am Steinbült. Bethlehem war geboren.
Doch bevor sich Hoffmann und seine Mitstreiter um den Inhalt kümmerten, musste die Form festgelegt werden. Das Format sollte die Papierbögen möglichst effizient ausnutzen – und auch der Umfang musste begrenzt werden. So entstand das fast quadratische Format von 20 mal 23 Zentimeter mit 120 Seiten. Das Cover hat Hoffmann entwickelt. Schon der erste Entwurf gefiel den Schützen. Und weil auch die Hinweisschilder für die Ortseingänge in die Jahre gekommen waren, wurden im gleichen Design wie das Buchcover neue geordert. Auch der Sticker zum Jubiläumsjahr sieht aus wie der Buchumschlag.
Eine kurze Diskussion gab es über den Preis, bis jemand auf die Idee kam: „Wir sind 1590 gegründet worden. Also muss das Buch auch 15,90 Euro kosten.“ Schwupp, erledigt. Erwerben können die Schützen Buch und Sticker bei der Generalversammlung oder jeder andere ab Samstag in der Buchhandlung Blume.
Information:
Beinahe 1.100 Mitglieder
- Ein Alleinstellungsmerkmal der Oerlinghauser Schützen sind die langen Fasanenfedern an den Hüten.
- Vorsitzender der Schützengesellschaft ist nicht der, mit den längsten Federn, sondern der, der gewählt worden ist. Aktuell ist das Kristian Hoffmann.
- Mit fast 1.100 Mitgliedern ist es der mitgliederstärkste Verein im Schützenkreis Bielefeld.
- Die Generalversammlung findet statt am Samstag, 31. Januar, ab 19 Uhr in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums.
- Das Schützenfest findet statt vom 3. bis 6. Juli.
Quelle: Neue Westfälische