Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2015
Schützenvorstand hat schon die Planungen für das 425-jährige Bestehen im Auge
Er ist Vorsitzender der Oerlinghauser Schützengesellschaft und er ist Fotograf. Gelegentlich beschleicht Kristian Hoffmann aber das Gefühl, dass er auch im Erzieherberuf gut aufgehoben wäre. Bei der Generalversammlung im Kastanienkrug musste Hoffmann immer und immer wieder um Ruhe bitten und zur Glocke greifen. Am Ende fand er klare Worte: „Das ist ja wie im Kindergarten.“
Tatsächlich konnte kaum ein Tagesordnungspunkt ohne störende Geräuschkulisse abgehandelt werden. Immerhin bekamen wohl die meisten mit, dass die Vorbereitungen für das Schützenfest, das in der Zeit von 6. bis zum 8. Juli gefeiert werden soll, in vollem Gange sind. Weil die „Emsperlen“ diesmal eine andere Verpflichtung haben, sei die Top-40-Band „Grace“ verpflichtet worden, verkündete Geschäftsführer Klaus Meschede. Nach vielversprechenden Vorgesprächen werde es wohl wieder eine Kirmes geben. Der Bierpreis steigt leicht auf 1,40 Euro.
Auf Nachfrage von Andreas Schröder, wie es denn um eine neue Sektbar stehe, teilte Kristian Hoffmann mit, dass eine Baugenehmigung vorliege. Konkrete Planungen müssten aber noch in Angriff genommen werden. „Ergebnisse werden wir bei der nächsten Generalversammlung vorstellen.“
Neben den aktuellen Planungen hat der Schützen-Vorstand bereits jetzt das Jubiläumsjahr 2015 im Auge. Dann wird die Oerlinghauser Schützengesellschaft 425 Jahre alt. „Ein Arbeitskreis hat sich im vergangenen Jahr zusammengetan und erste Anregungen und Ideen gesammelt“, berichtete Kristian Hoffmann. In den kommenden Wochen werde ausgewertet.
Klar sei bereits jetzt, dass eine neue kleine Chronik, „die an das Buch, das zum 400-jährigen Bestehen erschienen ist, anschließen soll“, erstellt wird. Vorstellbar sei auch, dass die Festivitäten in zwei Jahren um einen Schützenfesttag erweitert werden.
Hoffmann hatte zuvor Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten und dabei unter anderem das „mit unglaublicher Begeisterung gefeierte Thronjahr“ hervorgehoben. Nächster Höhepunkt des laufenden Jahres wird die beliebte „Apres Ski Party“ am 16. März sein. Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltung beginnt am 6. Februar im Reiseservice am Simonsplatz. Karten kosten sieben Euro und sind nur im Vorverkauf erhältlich.
Schon jetzt musste über Posten des Vorstandes entschieden werden. „Ganz aufgeregt“ war Major Peter Meier und verkündete nach dem einhelligen Votum: „Wenn mich so viele noch haben wollen, dann mache ich weiter.“ Mit großer Mehrheit wurden auch Ulrich Birkemeyer, Udo Heidsiek, Joachim Klostermeyer, Thomas Vogt, Markus Landerbarthold, Jochen Schneider, Claudius Blume, Patrick Bockwinkel und Frank Krause vom erweiterten Vorstand bestätigt.
Erstmals wurden bei der Generalversammlung Kinder geehrt, die beim Schießen mit dem Scatt-Gewehr erfolgreich gewesen sind. Lars Unterkötter siegte vor Finn Plass, Richard Krause, Thies Plass und Mats Hunke.
Für Erheiterung hatte David Owen im ersten Teil des Abends gesorgt. Als Kassenprüfer musste der gebürtige Brite nach zwei Jahren abdanken. „Aber ich bleibe in Europa“, scherzte Owen und nahm damit Bezug auf die aktuelle Diskussion seiner Landsleute. Mit britischem Akzent verkündete Owen dann: „Ich entlasse den Vorstand.“ Entlasten, meinte er natürlich, und Kristian Hoffmann versicherte auch im Namen seiner Mitstreiter: „Wir haben nach wie vor Spaß an der Arbeit.“ Auch, wenn die Schützen-Disziplin an manchen Tagen zu wünschen übrig lässt. „Gut, dass man sich hinterher dann doch an die schönen Momente erinnert.“
Allzeithoch verkündet
Bereits im vergangenen Jahr konnte Geschäftsführer Klaus Meschede ein Allzeithoch verkünden. Tatsächlich ist die Mitgliederzahl der Oerlinghauser Schützengesellschaft noch einmal gestiegen und liegt derzeit bei 1.089 Schützinnen und Schützen.
47 Neueintritte hat es bis zum 31. Dezember 2012 gegeben. Dem stehen 25 Abmeldungen und 7 Todesfälle gegenüber. Ein Plus von 15. Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 48,5 Jahren. „Ein leichter Zuwachs von 0.4.“
Karl Egger, mit 94 Jahren der Älteste in den Schützenreihen, vermutete, dass das wohl an ihm liege. „Ob bei den Segelfliegern, den Modellbauern, bei den Frühschwimmern oder den Schützen, ich bin überall der Älteste.“
Quelle: Neue Westfälische