Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2015
1.350 Besucher feiern im Schützenzelt bis in die frühen Morgenstunden
Menschentrauben, ja ganze Busladungen streben am Samstagabend den wummernden Rhythmen Richtung Schützenplatz entgegen. Wenn „Der Tönsberg ruft“ und die Après-Ski-Party der Oerlinghauser Schützengesellschaft steigt, dann strömt das Partyvolk, dann werden die witzig warmen Mützen aus dem Schrank gekramt, dann wird über die Generationen hinweg bis zum Morgengrauen gefeiert, geschwoft und gesungen.
Gaudi pur unterm riesigen Zeltdach. Was braucht es da Ischgl, Mayrhofen und Kitzbühel? Auch wenn in diesem Jahr die Schneemassen als schmückendes Beiwerk fehlen, hat sich Oerlinghausen im elften Après-Ski-Jahr unbestritten als Hochburg etabliert. Weil sich das längst über alle Berge hinweg herumgesprochen hat, haben viele der 1.350 Besucher weite Wege in Kauf genommen. Bestes Beispiel ist Stefan Heidschuster. Der lebt und arbeitet zwar mittlerweile in München. Wenn in der Bergstadt zünftig gefeiert wird, dann lässt der Neu-Bayer aber Bayern sein und ist dabei.
Wer das ebenfalls wollte, musste allerdings fix sein, durfte nicht zu lange zögern, denn einmal mehr waren die Karten in Nullkommanichts vergriffen. „Nach dreieinhalb Tagen war die ersten Charge weg“, bestätigt Presseoffizier Patrick Bockwinkel. „Die Nachfrage war gigantisch.“
Eben weil der Andrang so immens groß ist, wurde das Zelt in diesem Jahr um ein Viertel erweitert. 250 Besucher mehr passten hinein. Geboten bekamen sie beispielsweise „die längste Theke der Welt“, zumindest der Bergstädter Welt. Wer sich rechts vom Eingang hielt, braucht nicht lange auf flüssigen Nachschub zu warten, denn immerhin fanden sich dort sechs Zapfstellen in Reihe. Fünf weitere an der Haupttheke, die Willi-Bar in der Mitte, leckerer Krustenbraten aus dem Hightech-Ofen: Was wollte das Après-Ski-Volk mehr? Natürlich die passende Musik, zu der die Bretter zum Beben gebracht wurden. Das bewährte Bora-Disco-Team mit Daniel Möller, Florian Diekmann und Christian Möller sorgte für die entsprechende Stimmung, die weder tänzerische noch Ohrwurm-Wünsche offen ließ.
Mützentechnisch ganz vorne präsentierten sich Organisatoren, Helfer und Besucher. Thomas Salitter ließ die langen roten Zöpfe unterm Bayernhut hervorlugen, Jochen Schneider strebte mit grauer Zipfelpracht durch die Reihen, Felix Baehr wärmte die Ohren mit weißer Fellmütze, andere setzten auf Cowboytracht. Mit Hut oder unbehütet, eines war klar: Wenn Après-Ski-Party ist, „da simmer dabei, dat ist prima“. Bis in die frühen Morgenstunden immer noch ein bisschen mehr.
Quelle: Neue Westfälische