Zuletzt aktualisiert am 18. Januar 2015
In sieben Jahren vier Jahre gealtert
Schützen bilden Arbeitsgruppe für die Imagepflege / Offiziere bestätigt
Die Oerlinghauser Schützen mit ihren mehr als 1.000 Mitgliedern sind eine Macht. Dennoch fühlen sie sich nach den Worten von Hans Klocke „manchmal sehr sehr einsam“. Und zwar immer dann, wenn sie beim großen Festmarsch am Schützenfest-Sonntag durch die Marktstraße und entlang der Detmolder Straße marschieren. Jubelnde Menschenmassen werden dort seit Jahren schmerzlich vermisst.
Weil viele Bürger außerdem nicht mehr wie in früheren Zeit die Straßenränder der Strecke von Rathaus- bis zum Schützenplatz eifrig mit grün-weißen Fähnchen, Girlanden oder Birkengrün schmücken, weil Oberst Reiner Köster darüber hinaus „beim Königsschießen mal wieder viele Kameraden nicht gesehen“ hat und er die Beteiligung am Schützenball für „beklagenswert“ hält, ist bereits eine Arbeitsgruppe zur Imagepflege gebildet worden. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das Schützenfest in Zukunft gestalten wollen“, sagte Köster jetzt bei der Generalversammlung.
Zufrieden zeigte sich der Oberst mit der positiven Besucherresonanz beim Schützenfest insgesamt und dem Kinderschützenfest. Auch die „Après-Ski-Party“, die am 21. März in einer Neuauflage mit dem Bora-Team für jede Menge Gaudi sorgen wird, sei mit einem riesigen Besucherandrang erneut ein voller Erfolg gewesen. Köster mahnte jedoch, darauf zu achten, „dass es nicht zu einem Kannibalisierungs-Effekt kommt“ und meinte damit die im vergangenen Jahr zeitgleich stattfindende Veranstaltung von „Ab in die Mitte“. „Viele Veranstaltungen in kurzen Abständen, das ist nicht zielführend.“
Geschäftsführer Klaus Meschede forderte mit Blick auf die Mitgliederentwicklung: „Wir müssen uns interessant halten für junge Menschen.“ Derzeit gehören der Oerlinghauser Schützengesellschaft 1.016 Mitglieder (799 männlich, 217 weiblich) und damit 20 weniger als im Jahr davor an. Der Altersdurchschnitt liegt bei 48,6 Jahren. Im Jahr 2002 habe er noch bei 44,7 Jahren gelegen, berichtete Meschede und scherzte: „Also sind wir in sieben Jahren nur vier Jahre älter geworden.“
Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort hob in unsicheren Zeiten der Finanzkrise das Heimatgefühl hervor, das eine große Gesellschaft wie die Schützen geben könnten. Das Gefühl, etwas geleistet zu haben, hatten im Verlaufe des Abends eine Reihe aktiver und passiver Schützen, die geehrte wurden (siehe gesonderter Bericht in einer der nächsten Ausgaben). Kristian Hoffmann wurde für drei weitere Jahre einstimmig als zweiter Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Wiedergewählt wurden auch die Offiziere Ditmar Gnaß, Richard Walbert, Eike Kramer, Reinhard Meyer, Lutz Krüger, Christian Landerbarthold und Thomas Salitter.
Quelle: Neue Westfälische