Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2015
Zur Nachahmung empfohlen: Königspaar der Schützen motiviert Nachfolger
Klaus Büker und Gudrun Buschke sparten nicht mit Superlativen. „Das war ein geniales Jahr, genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten.“ Jede Minute ihrer Regentschaft hätten sie genossen, versicherte das Königspaar der Oerlinghauser Schützengesellschaft, das gestern seinen großen Tag hatte. Pünktlich zum großen Festumzug lachte die Sonne mit.
„Schützenkönig, das macht man nur einmal im Leben, das ist etwas ganz Besonderes“, sagte Klaus Büker, genannt „Hase“ (nach dem Geburtsnamen seiner Mutter). Und „Brausekönigin“ (weil sie so gerne Sekt trinkt) Gudrun Buschke bestätigte: „Alles hat gepasst und war harmonisch.“ Sie könne jedem empfehlen, König und Königin zu werden. „Mit den richtigen Leuten an der Seite.“
Die hatten beide im „Hasen-Thron“ um sich geschart. In ihrer ganzen Pracht präsentierten sich die Majestäten und ihr Gefolge gestern Nachmittag den gespannt wartenden Zuschauern. „Ein Traum in Mint“, konstatierte Major Peter Meier beim Anblick der strahlenden Königin, die sich für ein zartgrünes Kleid entschieden hatte. Aus der prachtvoll geschmückten Kutsche heraus winkten die Regenten bei ihrer Fahrt durch die Stadt.
Gefolgt von Bierkönigspaar Jens Hartmann und Birgit Hollinderbäumer, den Throndamen in ihren blank polierten Cabrios sowie den Abordnungen der Gastvereine aus Dalbke, Lage, Heepen, Detmold, Nienhagen und erstmals auch Liebenburg, den Spielmannszügen aus Detmold und Stukenbrock, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe, dem Tambourscorps Etteln, der Blaskapelle Humfeld und dem Städtischen Blasorchester Schloß Holte-Stukenbrock zogen die Schützen durch die Stadt zum Platz am Steinbült.
Dort war bereits am Abend zuvor bis in die frühen Morgenstunden zu den rockigen Rhythmen der Showband „Billboard“, die dem vernehmen nach vor allem beim jungen Publikum ankam, gefeiert worden. Rund 3.000 Besucher hatte Zahlmeister Dieter Spilker gezählt und damit deutlich mehr als im Weltmeisterschafts-Vorjahr. Auch Pressewart Gerd Ladugga hatte „dichtes Gedränge auf der Terrasse“ gesichtet.
Dr. Ursula Herbort hatte bereits mittags nach dem gut besuchten Konzert auf dem Rathausplatz viele prominente Vertreter im Bürgerhaus begrüßen können. Unter ihnen erstmals Oberstleutnant der Bundeswehr Gunnar Brügner. Die Bürgermeisterin zeigte sich glücklich, den Empfang wieder mit dem gesundeten Oberst Reiner Köster durchführen zu können.
Auch mit Blick auf die städtischen Finanzen könne man „fröhlicher feiern als im Vorjahr“, sagte Herbort. Entgegen der Prognosen gehe es der Stadt tatsächlich besser. Rückgang der Arbeitslosenquote auf sieben Prozent, steigende Gewerbesteuereinnahmen: „Wir staunen und freuen uns.“
Der Oberst dankte Schützenschwester Ursula, die das gute Miteinander von Stadt und Schützen hervorgehoben hatte. Tradition habe bei den Oerlinghauser Schützen einen hohen Stellenwert, unterstrich Köster und betonte zugleich, dass die Grünröcke dennoch beweglich und anpassungsfähig sind. Kösters Alptraum und absolute Horrorvorstellung ist, dass das Schützenfest irgendwann nur noch virtuell gefeiert werden könnte. „Wir arbeiten daran, dass das nicht passiert.“
Köster hat aber auch einen schönen Traum. Dass der Bergstädter Bundestagsabgeordnete Dirk Becker am Montagmorgen zum Gewehr greifen, auf den Adler zielen und ihn womöglich sogar zu Fall bringen könnte. Heute Morgen wird sich zeigen, ob der Traum des Oberst in Erfüllung geht.
Quelle: Neue Westfälische