Mut zum Wandel gefordert

Zuletzt aktualisiert am 3. Juli 2018

Schützenfest: Beim gemeinsamen Empfang der Schützengesellschaft und der Stadt Oerlinghausen stand das ehrenamtliche Engagement im Mittelpunkt

Gedanken zum Ehrenamt: Im Bürgerhaus empfingen Christian Landerbarthold (l.) und Bürgermeister Dirk Becker zahlreiche Vertreter von Vereinen, Parteien und anderen gesellschaftlichen Gruppen.

Im Anschluss an das Konzert auf dem Rathausplatz gaben die Schützengesellschaft und die Stadt gestern im Bürgerhaus gemeinsam einen Empfang für geladene Gäste. Bei der Gelegenheit ging Bürgermeister Dirk Becker auf das Thema „Ehrenamt“ ein, der Vorsitzende der Schützengesellschaft, Christian Landerbarthold, stellte Überlegungen zur Zukunft an.

Wer sich engagiert, werde zwar oft gelobt, aber selten richtig geschätzt. „Eine Würdigung des Ehrenamtes durch Worte allein ist zu wenig“, stellte Becker fest. „Wertschätzung zeigt sich in Dankbarkeit, und daraus sollte Unterstützung erwachsen.“ Auch die verbreitete Einstellung, stets die Nachteile von neuen Vorschlägen herauszustellen, sei wenig hilfreich. „Lassen Sie uns ins Gelingen verliebt sei und nicht ins Scheitern“, forderte Becker. „Durchbrechen wir die eigenen Grenzen und zeigen uns offen für neue Ideen.“

Der Schützengesellschaft sprach der Bürgermeister, der auch zu den Mitgliedern zählt, ein großes Lob aus, zumal ehrenamtlicher Einsatz vorgelebt werde. „Die Schützen bringen Menschen aller Parteien und Berufsgruppen zusammen und sind stets da, wenn man sie braucht. Das ist nicht selbstverständlich und macht den Erfolg des Vereins aus.“

Anerkennung: Für seine tolle Regentschaft erhielt Schützenkönig Martin Krause (l.) gestern den Königsorden aus der Hand von Klaus Meschede. Schützenkönigin Karin Schäfer beobachtet die Übergabe.

„Sind Schützenvereine überhaupt noch zeitgemäß?“ Diese Frage stellte Vorsitzender Landerbarthold in den Raum. Im Vorstand der Gesellschaft sowie in zwei aktuellen Studien, finanziert von Brauereien, werde nach Mitteln gesucht, die Zukunft des Schützenwesens zu sichern. Derzeit sähen sich sämtliche Vereine zahlreichen Problemen gegenüber: Mitgliederrückgang, fehlender Nachwuchs, gestiegene Verantwortung für Vorstandsmitglieder und Kostenexplosion bei Veranstaltungen.

Vor diesem Hintergrund sprach sich Landerbarthold entschieden dafür aus, an den gewachsenen Traditionen festzuhalten. Allerdings sollten einzelne Pfeiler einem Wandel unterzogen und neue Strukturen für Feste gefunden werden.

„Sind Schützenvereine überhaupt noch zeitgemäß?“

Auch sei es unerlässlich, mehr jungen Menschen Verantwortung zu übertragen. All dies sei in der Oerlinghauser Schützengesellschaft mit ihren mehr als 1.000 Mitgliedern durchaus gelungen, stellte Landerbarthold fest. Unter Hinwies auf die Ergebnisse der beiden Studien forderte er „mehr Mut zum Wandel, aber immer im Blick auf die Traditionen“.

Quelle: Neue Westfälische

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