Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2019
Generalversammlung: Die Oerlinghauser Schützen votierten für ein geändertes Konzept ihrer größten Veranstaltung und bestätigten den Vorstand mit neuem Oberst
Nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. Unter diesem Leitsatz haben die Oerlinghauser Schützen nach mehr als 20 Jahren den Festwirt gewechselt. Davon versprechen sie sich neue Impulse für das Schützenfest. Bei der Generalversammlung am Samstag hat außerdem Jens Hartmann seinen Rücktritt von seinem Amt als Oberst erklärt.
Da der Vorsitzende Christian Landerbarthold erkrankt war, leitete erstmals sein Stellvertreter Patrick Bockwinkel die drei Stunden andauernde Versammlung im Kastanienkrug. In seinem Bericht vor 121 Schützen rief er die erfolgreichen Veranstaltungen wie die ausverkaufte Après-Ski-Party, den Familientag und das Kinderschützenfest in Erinnerung. Die Schützengesellschaft richtete auch das Kreiskönigsschießen sowie erstmals ein Kaffeetrinken für die Senioren unter den Mitgliedern aus.
Das Bier wird 10 Cent teurer
Allein das Schützenfest wies rückläufige Besucherzahlen auf. „Im Vorstand haben wir beschlossen, dass unbedingt Veränderungen eintreten müssen, damit das Fest nicht an Attraktivität verliert“, erläuterte Bockwinkel. Unter zahlreichen Anbietern konnte das Unternahmen „noa entertainment“ aus Harsewinkel mit seinem Konzept am meisten überzeugen. Bei der Generalversammlung stellte sich Geschäftsführer Frank Brune als neuer Festwirt vor. Es werde ein neues Zelt und mehrere weitere Veränderungen geben, kündigte er an. Als besonderen „Knaller“ am Samstagabend bezeichnete er den Auftritt der „Hit Radio Show“ aus Göttingen. Die acht Musiker werden in rund 200 wechselnde Kostüme der bekanntesten Stars schlüpfen und ihre größten Songs interpretieren. Fand dies noch allgemeine Zustimmung, kam die letzte Bemerkung Brunes nicht gut an. „Der Bierpreis geht um 10 Cent hoch“, sagte er und löste damit großes Murren im Saal aus.
Nach siebenjähriger Tätigkeit als Oberst erklärte Jens Hartmann seinen Rücktritt. Auch aus dem Offizierskorps werde er ausscheiden. „Aus persönlichen Gründen verzichte ich auf das Amt, werde der Schützengesellschaft aber erhalten bleiben“, sagte er. Bockwinkel dankte ihm für seinen Einsatz, er habe erheblich dazu beigetragen, eine schwierige Situation der Gesellschaft zu bewältigen. Über die Nachfolge entschieden die Anwesenden ebenso schnell wie einmütig.
Die Gesellschaft hat inzwischen 1.135 Mitglieder
Wie bis zum Jahr 2011 üblich wird der Vorsitzende Christian Landerbarthold beide Ämter in Personalunion ausüben. Die weiteren Vorstandsmitglieder – Zweiter Vorsitzender Patrick Bockwinkel und Major Eike Kramer – wurden ebenfalls einstimmig bestätigt. Dem erweiterten Vorstand werden wie bisher die Offiziere Jochen Schneider, Joachim Klostermeyer, Ulrich Birkemeyer, Oliver Fietz, Thomas Vogt, Claudius Blume, Fabian Köster und Tobias Nixdorf angehören. Zusätzlich wurde Ralf Seipt in das Gremium aufgenommen.
Nach den Worten von Frank Becker, dem Vorsitzenden des Schützenkreises Bielefeld, ist die Mitgliederzahl in den 123 Vereinen auf 3.538 Personen gestiegen. Ausschließlich dazu beigetragen hat die Oerlinghauser Schützengesellschaft. Wie Geschäftsführer Markus Landerbarthold mitteilte, traten im vergangenen Jahr 60 neue Mitglieder bei. Da 37 Personen ausgetreten oder verstorben sind, wuchs die Gesellschaft um 23 Mitglieder auf 1.135.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Dirk Becker der Gesellschaft, dass jährlich Schützenfeste sowohl für Erwachsene als auch für Kinder stattfinden. „Viele beneiden uns darum“, sagte er. Auch die Teilnahme der Schützen am Volkstrauertag sei von Bedeutung. Selbst 74 Jahre nach Kriegsende sie es wichtig, die Erinnerung an die Gefallenen beider Weltkriege und die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten.
Quelle: Neue Westfälische