Neues aus dem Unteroffizierkorps – 90 Jahre Uffz-Korps

Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2015

Das Jahr beginnt mit einem Jubiläum, denn das Uffz-Korps wird 90 Jahre alt.

Uffzkoprs2013

Das Unteroffizierkorps 2013

Der Aus- und Umbau der Wirtschaftsgebäude, die Pflege des Schützenplatzes sowie hunderte glückliche Mädchen und Jungen beim Kinderschützenfest: Seit der Gründung im Jahr 1923 haben die Mitglieder des Unteroffizierskorps der Oerlinghauser Schützengesellschaft eine Menge auf die Beine gestellt und erlebt. Kommenden Samstag treffen sich die Unteroffiziere und Schützen erstmals in ihrem 90. Geburtstagsjahr zum Arbeitseinsatz, bei dem in der Vergangenheit auch schonmal versehentlich Telefonleitungen der Nato ausgebuddelt wurden.

„Wir müssen dieses Jahr eine Wasserleitung quer über den Platz legen, einen Gebäudeschaden reparieren und den Boden in der vergangenes Jahr erneuerten Küche versiegeln. Dazu gibt es wie immer Grün- und Pflegearbeiten“, sagt Markus Höhne, der derzeitige und achte Chef des Unteroffizierskorps, unter dessen Regie die Arbeitseinsätze traditionell über die Bühne gehen. Wie man an die anstehenden Aufgaben herangeht, weiß Höhne von seinen Vorgängern Günter Tyzack und Wilhelm Bernhardt, die immer noch mit dabei sind. Tyzack war von 1999 bis 2011, Bernhardt von 1976 bis 1999 Vorsitzender des Unteroffizierskorps. Als 38-Jähriger hatte der heute 75-Jährige Bernhardt das Amt von Heinz „HeHo“ Holzkamp übernommen und bislang am längsten inne gehabt. „Bei den Arbeitseinsätzen haben wir eine Menge Spaß gehabt und viel erlebt“, berichtet Bernhardt. Als 1981 beispielsweise am Samstagabend des Schützenfestes die komplette Stromversorgung zusammengebrochen war, wurde ein Jahr darauf eine neue Leitung zum Schützenplatz gelegt. „Das haben wir in Absprache mit den Stadtwerken zum Großteil in Eigenleistung gemacht“, erzählt Tyzack (63), der damals schon mit dabei war. Beim Verbuddeln des Stromkabels entdeckten die Schützen eine große rote Leitung. „Die war auf keinem Plan verzeichnet, keiner wusste, was sie zu bedeuten hatte“, sagt Tyzack. Irgendwann lüftete sich das Rätsel: Das Kabel war eine Telefonleitung der Nato. „Wir haben das dann einfach wieder eingegraben“, sagt Tyzack und lacht.

Eine Menge Arbeit haben die Unteroffiziere auch in die Schützenhalle auf der oberen Terrasse etwa beim Gießen der Betonplatte 1986, dem Aufbau zur Einweihung 1987, den unzähligen Instandhaltungs- sowie den Aufräumarbeiten im Jahr 2010 investiert, nachdem die Schützenhalle unter einer hohen Schneelast zusammengestürzt war. Auch beim Bau des neuen Adlerstands 1985, wo der große Stahlträger mit einem riesigen Kran aufgestellt werden musste, oder dem Anbau der Wirtschaftsgebäude 2006 mit Verlegung des Unteroffiziersraums, wo die Geräte für die Arbeitseinsätze gelagert werden, sowie der Vergrößerung der Toiletten erledigten die Unteroffiziere den Großteil in Eigenleistung.

Ein weiteres Groß-Projekt der „Uffze“ ist das Kinderschützenfest, das es seit 1925 gibt und eine Woche vor dem großen Schützenfest gefeiert wird. An unzähligen, von Unteroffizieren betreuten Spiel-Ständen toben sich seit vielen Jahren hunderte Kinder aus, haben Spaß und gewinnen Preise. Und in den Monaten davor wird es in der Wohnung des Vorsitzenden immer eng. Bei Höhnes stehen schon jetzt zig Kartons, Kisten und Tüten mit Dingen darin herum, die fürs Kinderschützenfest benötigt werden. „Jeder Zentimeter wird ausgenutzt“, sagt Höhne und lacht. Wie es sich in einer vollgestellten Wohnung so lebt, wissen auch Tyzack und Bernhardt nur zu gut. „Das ist heute noch genau so wie früher. Alles zu organisieren, da steckt schon eine Menge Arbeit und Aufwand hinter“, sagt Tyzack: „Da aber immer viele mit anpacken, ist es alles zu schaffen und macht viel Freude.“ Mit dieser Freude fiebern sie alle schon dem nächsten Samstag entgegen, wenn es wieder einmal auf dem Schützenplatz zur Sache geht.

1923 ist das Unteroffizierskorps der Oerlinghauser Schützengesellschaft gegründet worden, das neben dem Offizierskorps den Kern der Schützengesellschaft darstellt. Erster Vorsitzender war Wilhelm Plassmann.

Die Hauptaufgaben des „Uffz“-Korps sind das jährliche Kinderschützenfest, die Pflege des Schützenplatzes und der Gebäude, das Verteilen des Birkengrüns am Schützenfestsamstag.

Voraussetzung zur Ernennung zum Unteroffizier ist die regelmäßige Beteiligung an den Arbeitseinsätzen, die vom 13. April bis 22. Juni jeden Samstag ab 14 Uhr am Steinbült stattfinden.

Von 1.100 Mitgliedern der Schützen insgesamt entfallen etwa 80 auf das Unteroffizierskorps.

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