Zuletzt aktualisiert am 30. Januar 2015
Prachtvoller Festmarsch durch die Stadt / Menschenmassen am Samstagabend im Zelt
„Mit gemischten Gefühlen“ nahm das Schützenkönigspaar Sören Grote und die im fünften Monat schwangere Anja Salitter gestern nach 370 Regentschaftstagen, die „schneller als gedacht“ vorbeigegangen waren, Abschied. Schön sei die Zeit gewesen, sehr schön sogar und überaus harmonisch. Vor allem die Throndamen hätten sich „unheimlich viel einfallen lassen“, lobte das Königspaar, das gestern beim großen Festumzug alle Blicke auf sich zog, den Einfallsreichtum seines nächsten Gefolges.
Insbesondere die Leidenschaft der Königin für Indianer und die des „Thekentaucher“-Königs für Enten war humorvoll umgesetzt worden. Wer das Oerlinghauser Schützenvolk mit eben so viel Freude und Geistesblüte künftig anführen wird, diese spannendste aller Schützenfragen soll heute Morgen geklärt werden. Das Wochenende aber gehörte den amtierenden Majestäten. Aus der prachtvoll geschmückten Kutsche heraus winkten Anja Salitter und Sören Grote gut gelaunt und mit strahlendem Lächeln den vielen Besuchern, die sich an den mit Birkengrün und bunten Fähnchen geschmückten Straßenrändern postiert hatten, um einen Blick zu erhaschen, zu.
Gefolgt von den Throndamen in ihren blank polierten Cabrios sowie den Abordnungen der Gastvereine aus Dalbke, Heepen, Lage und Nienhagen sowie den Rhythmen des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe, der den Sonntagmorgen schwungvoll eingeläutet hatte, den Spielmannszügen der St. Johannes Schützenbruderschaft Stukenbrock und der Freiwilligen Feuerwehr Detmold, der Blaskapelle Humfeld, des Mädchen Musikcorps Schloß Neuhaus und dem städtischen Blasorchester Schloß Holte-Stukenbrock zog der Marsch durch die Stadt bis hin zum Schützenplatz am Steinbült.
Dort hatten die letzten Gäste dem Vernehmen nach den Heimweg erst um 5 Uhr am Sonntagmorgen angetreten. Beim Frühschoppen auf dem Rathausplatz wurden die Erlebnisse des Vorabends nachbereitet. „Brechend voll“ sei es gewesen, berichtete Pressewart Gerhard Ladugga von einem „super Erfolg“. 2.100 verkaufte Karten, erstmals auch 100 Drei-Tage-Tickets, seien veräußert worden. Von allerbester Stimmung wurde berichtet. Noch bevor die Massen zu den fetzigen Takten der Top-40-Band „Billboard“ wogten, Abend und Nacht wohl ohne nennenswerte Zwischenfälle verliefen, hatte der traditionelle Zapfenstreich auf der oberen Terrasse des Schützenplatzes unter dem Kommando von Leutnant Markus Landerbarthold zielgenau beginnen können.
Auch der Empfang im Rathaus am Sonntagmorgen gehört zum guten Ton. Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort und Oberst Reiner Köster wünschten sich gemeinsam, dass der Höhepunkt des Festjahres mit viel Freude bei den Gästen belohnt werde. Zum achten Mal in Folge dabei waren neben vielen anderen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und von den örtlichen Vereinen Hartmuth Raden, Bürgermeister der Partnerstadt Osterburg in der Altmark, mit Ehefrau Sabine. „Wegen guter Führung“ habe er „ein Jahr Verlängerung bekommen“, scherzte Raden. Osterburg werde zum 1. Juli 2009 aufgelöst und gemeinsam mit anderen eine neue Stadt bilden. Heißen werde sie wie die alte, allerdings mit dem Zusatz Hansestadt.
Quelle: Neue Westfälische