Zuletzt aktualisiert am 3. Februar 2016
Versammlung: Christian Landerbarthold ist neuer Vorsitzender der Oerlinghauser Schützen. Weitere Posten sind verteilt und eine Bauentscheidung getroffen worden
Seit dem Einsturz der Sektbar auf dem Schützenplatz am Steinbült im Jahr 2010 dient ein Zelt als Ersatz. Im kommenden Jahr soll das Provisorium ein Ende haben. 130 der 141 Anwesenden bei der Generalversammlung der Oerlinghauser Schützengesellschaft stimmten für den Neubau einer Schützenhalle an selber Stelle. Für Kristian Hoffmann eine Herzensangelegenheit. Begleiten wird er das Vorhaben allerdings nicht mehr als Vorsitzender.
Am Ende der Mitgliederversammlung im Jubiläumsjahr 2015 hatte Hoffmann bereits angekündigt, dass er nach 40 Jahren aktiver Tätigkeit in den Schützenreihen nicht mehr für den Posten des Vorsitzenden zur Verfügung stehen werde. Sein Versprechen aber steht: „Ich werde auch als Reservist alles dafür tun, dass es zu dem Ergebnis kommt, das ich vorgetragen habe.“
Das sieht so aus: Die ganzjährig nutzbare Schützenhalle soll die gleiche Abmessung wie die frühere Sektbar haben. Entstehen soll ein 200 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum mit Thekenbereich. Hinzu kommen ein Technikraum sowie Damen- und Herrentoiletten.
„Wir haben uns bemüht, für alle Gewerke Oerlinghauser Handwerker ins Boot zu nehmen“, berichtete Kristian Hoffmann. „Das ist uns in etlichen Fällen gelungen.“ Die Idee, einen Geräte- und Abstellraum zu integrieren, habe man verworfen. „Das hätte zu viel Versammlungsfläche gekostet.“ Dafür sei nun die bisher vermietete vierte Garage unterhalb des Schützenplatzes wieder in eigener Nutzung.
Mit dem Bau der neuen Halle soll unmittelbar nach dem Schützenfest begonnen werden. „Spätestens zum Kinderschützenfest 2017 soll alles fertig sein“, sagte Hoffmann, der noch einmal betonte: „Wir müssen bauen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Finanziert werden soll das Gebäude, dessen Baukosten auf eine Höchstsumme von 220.000 Euro festgelegt worden sind, aus 30.000 Euro Spendengeldern, einem Darlehen von maximal 40.000 Euro sowie 150.000 Euro aus eigenen Mitteln. In dieser Rechnung seien bewusst keine handwerklichen Eigenleistungen einkalkuliert worden. Sicherlich seien sie aber in einigen Teilen möglich.
Das Votum für den Neubau der Schützenhalle war nicht die einzige wichtige Entscheidung, die die Schützen im „Kastanienkrug“ zu treffen hatten, denn neben dem Vorsitzenden Kristian Hoffmann („Habe fertig“) schied auch Major Peter Meier, „der kreative Kopf mit ungewöhnlichen Befehlen“ aus dem Vorstand aus. Beide seien „Garanten für eine herausragende Entwicklung der Oerlinghauser Schützengesellschaft“, bescheinigte der stellvertretende Vorsitzende Christian Landerbarthold ihnen und ernannte Kristian Hoffmann zum Ehrenvorsitzenden. Wenig später wurde der Vize zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Der 40-jährige Lehrer hat mit Redakteur Patrick Bockwinkel (32) den neuen zweiten Vorsitzenden an seiner Seite. Eike Kramer weilte zwar gerade im Skiurlaub. Er hatte aber bereits im Vorfeld zugesagt, den Posten des Majors übernehmen zu wollen.
Frank Becker, Vorsitzender des Schützenkreises Bielefeld, hatte Kristian Hoffmann bereits zuvor mit der Verdienstmedaille des Schützenkreises ausgezeichnet und damit seine „sehr erfolgreichen Dienste im Sinne des Schützenwesens“ hervorgehoben. Auch Bürgermeister Dirk Becker gratulierte. Als Schützenbruder nahm er erstmals an einer Generalversammlung teil und traf mit seinem Gastgeschenk genau den Geschmack der Grünröcke: Ein Fass Bier.
Positive Mitgliederentwicklung
- In das Offizierscorps wurden Joachim Klostermeyer, Jochen Schneider, Frank Krause, Ulrich Birkemeyer, Udo Heidsiek, Thomas Vogt, Claudius Blume, Tobias Nixdorf, Fabian Köster und Oliver Fietz gewählt.
- Geschäftsführer Markus Landerbarthold nannte Zahlen. Der Mitgliederstand Ende 2015 betrug 1.089, zehn mehr als im Vorjahr. Das Durchschnittsalter der Schützen beträgt 48,5 Jahre, 48,1 waren es im Vorjahr.
- Frank Becker, Vorsitzender des Schützenkreises Bielefeld, sprach ebenfalls von einer positiven Entwicklung. Mit 3.558 Mitgliedern seien 30 mehr als im Vorjahr in 13 Vereinen organisiert.
Quelle: Neue Westfälische