Wenn der Oberst die Bäume schüttelt

Zuletzt aktualisiert am 15. November 2021

Die Oerlinghauser Schützen befreien ihr Festgelände beim Herbsteinsatz vom Laub.

„So viel Betrieb war hier lange nicht“, sagt Markus Höhne mit einem Lächeln auf den Lippen und lässt seinen Blick über den Schützenplatz am Steinbült schweifen. Dort haben sich zig kleine Grüppchen verteilt, um beim Herbsteinsatz das Festgelände vom Laub zu befreien.

Höhne ist Vorsitzender des Unteroffizierskorps der Oerlinghauser Schützen, das traditionell die Arbeitseinsätze auf dem Schützenplatz koordiniert. So auch beim diesjährigen Herbsteinsatz, der stets von Thorsten Kerkhoff, Spieß der 3. Kompanie, geleitet wird. „Die Beteiligung ist sehr gut“, sagt Höhne. Viele Treffen der Oerlinghauser Schützen hatten in den vergangenen Monaten nicht stattfinden können. „Man merkt, dass den Mitgliedern die Gemeinschaft fehlt“, berichtet Höhne.

Entsprechend gute Stimmung herrscht an diesem Tag unter den Schützen, die den Weg zum Herbsteinsatz gefunden haben. Überall wird gelacht, gescherzt, sich unterhalten – und fleißig mit angepackt. „Zum Glück sind in diesem Jahr die meisten Blätter schon von den Bäumen heruntergefallen. Sonst hätten wir nochmal an einem anderen Tag ran gemusst“, sagt Ihno Zimmermann, Spieß der 4. Kompanie. „Deswegen war ich ja auch die vergangene Woche jeden Abend hier und habe an den Bäumen geschüttelt“, scherzt Christan Landerbarthold, Vorsitzender und Oberst – sehr zur Freude der umstehenden Schützen.

Die meisten haben sich Rechen und Forken geschnappt und kehren zunächst die unzähligen Blätter, die jedes Jahr im Herbst von den Bäumen rieseln, zu großen Haufen zusammen. Anschließend werden diese in die großen Schaufeln eines Radladers und eines Traktors geladen, die die Blätter auf einen großen Anhänger kippen, um das Laub später abzutransportieren. „Das Großgerät ist uns von der Gärtnerei Heinz Schindowski und von Landwirt Wilhelm Hanke zur Verfügung gestellt worden. Eine Unterstützung, die uns die Arbeit sehr erleichtert und für die wir sehr dankbar sind“, stellt Höhne heraus.

Auf den oberen Terrassen, wo Radlader und Traktor nicht hinkommen, schaufeln die Schützen die Laubhaufen auf große Planen und ziehen die schweren und nassen Blätter anschließend über eine Holzrampe auf die Ladefläche des Anhängers. „So wurde es früher immer gemacht – ganz ohne Trecker und so“, weiß Günter Tyzack, langjähriger Leiter und Ehrenvorsitzender des Unteroffizierskorps der Oerlinghauser Schützen, zu berichten.

Und dann sind da noch einige Mitglieder, die diverse Laubpuster aus ihrem privaten Fundus mitgebracht haben. Nebeneinander zum „1. Oerlinghauser Laubbläserballett“ aufgestellt, haben sie in Nullkommanichts die große oberste Terrasse freigepustet, beziehungsweise die Blätter zum Abtransport angehäuft.

Durch den Einsatz der vielen Helfer und das Großgerät sind die Schützen vergleichsweise schnell fertig mit dem Arbeitseinsatz gewesen. Zur Belohnung gab es am Ende eine kleine Überraschung des Königspaares Sebastian Boer und Christiane Hoffmann. Gemeinsam mit dem Thron luden sie alle Helfer zu Mettbrötchen, Gulaschsuppe und Getränken ein.

 

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