Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2015
Schützenfest war auch Ausdruck eines starken Gemeinschaftsgefühls
Schützenspaß früh morgens auf dem Rathausplatz und noch einmal etwas später im Festzelt, ein neues, überglückliches Königspaar, strahlender Sonnenschein und beste Stimmung: Das 416. Schützenfest der Oerlinghauser Schützengesellschaft am Wochenende und am Montag war das Ereignis schlechthin in der Stadt – nicht nur für Schützen. Viele haben dazu beigetragen, dass das Fest ein Erlebnis für alle war.
Beste Stimmung brachte die Band „Nightshift“, die erstmals auf dem Oerlinghauser Schützenfest spielte. Kaum hatte sich das neue Königspaar am Montagabend im Festzelt zum Essen hingesetzt, da kündigten die Musiker an, dass die Regenten Klaus Büker und Gudrun Buschke um 21 Uhr selbst zum Mikrophon greifen würden. Diese wurden von der Ankündigung zwar völlig überrascht, leisteten ihr aber pünktlich Folge.
Bis es soweit war, brachten die Nightshiftler die Besucher zum Toben, und zwar so sehr, dass Königspaar und Gefolge zwischen Hauptgericht und Nachspeise auf die Tische stiegen, wo sie sich nicht nur im Rhythmus der Musik bewegten, sondern auch tanzten, bis die Tische wackelten.
Zum Hauptgericht erhielt das Königspaar übrigens von den Spaßvögeln des Mobilen Schützen Katastrophen Kommandos einen Teller Möhrchen. Hintergrund ist, dass Regenten und Throndamen in Anlehnung an den Mädchennamen von Bükers Mutter und seinen eigenen Spitznamen schon jetzt nur noch „der Hasen-Thron“ genannt werden.
Jens Hartmann, der am Montagnachmittag neue Bierkönig wurde und sich Birgit Hollinderbäumer zur Bierkönigin wählte, wurde am Abend zum Thekentaucher. Die Schützentruppe gleichen Namens nahm ihn in ihren Reihen auf, nachdem er – so ist es bei der Truppe üblich – seinen Kopf im Spülwasser der Theke versenkt hatte.
Eine kleine Änderung hatte es am Sonntag auf dem Rathausplatz gegeben: Der 2. Vorsitzende der Schützengesellschaft, Kristian Hoffmann, und Ehrenoberst Dieter Kochsiek, die den Ablauf des Schützenfestes für den erkrankten Oberst Reiner Köster in die Hände genommen hatten, befanden, dass es zu heiß für lange Aufenthalte in der Sonne sei. So entschieden sie, die Schützenehrung auf die obere Terrasse des Schützenplatzes zu verlegen.
Eine pfiffige Idee hatte schon im Vorfeld des Festes Hauptmann Ernst Möller, der Kompanieführer der 1. Kompanie: Auf seine Anregung hin ließen die Schützen Bierdeckel drucken, die gleichzeitig Aufnahmeantrag für die Schützengesellschaft waren. Die Vorderseite zeigte das Logo der Gesellschaft und den Slogan: „In ist, wer drin ist.“
Ebenfalls schon im Vorfeld des Schützenfestes haben die Oerlinghauser ihre Gulaschkanone beim Straßenverkehrsamt angemeldet: Sie hat jetzt ein eigenes Kennzeichen, und zwar LIP-S 1590. Die Zahl weist auf das Gründungsjahr der Schützengesellschaft, das S auf die Schützen hin.
Spätestens seit dem Schützenspaß am frühen Montagmorgen dürfte allen klar sein, dass die Schützen in großer Runde in die USA fliegen: Am 16. September geht es zur Steubenparade nach New York. Sage und schreibe 44 Personen haben sich für die Fahrt bereits angemeldet. Auch das zeigt, wie wohl sich die Schützen in ihrem Verein fühlen.
Quelle: Neue Westfälische