Zuletzt aktualisiert am 29. Juni 2019
Erstmals bauen Paul Gerhard Lange und sein Sohn Bernhard den Adler fürs Königsschießen
Das Oerlinghauser Schützenfest geht in diesem Jahr mit vielen Neuerungen an den Start. Eine Premiere wird es auch beim Adlerschießen am Schützenfestmontag, 8. Juli, geben. Erstmals legen dann die Aspiranten um die Königswürde auf einen Holzadler an, der von Paul Gerhard Lange und seinem Sohn Bernhard gefertigt wurde.
Mehr als 70 Jahre lang hat die Tischlerfamilie Hunke die Holzadler für das Oerlinghauser Schützenfest und das Kinderschützenfest gebaut. Genauer gesagt war es Georg Hunke, der den Holzvogel für das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg hergestellt hatte. Unterstützt wurde er dabei von Fritz Oberdieck. Jahrzehntelang kümmerte sich Georg Hunke um diese Aufgabe, die später von seinem Sohn Christian fortgeführt wurde. Der hat den Adlerbau nun an die Schreinerei Lange übergeben. Das Besondere dabei: Als Geselle hatte Paul Gerhard Lange mehrere Jahre in der Tischlerei Hunke gearbeitet und durfte damals auch dabei helfen, die Vögel für das Oerlinghauser Schützenfest anzufertigen. „Die Maße und den Aufbau habe ich immer noch im Kopf“, erzählt Lange, der schon in seiner Lehrzeit in der Tischlerei Stölting erste Erfahrungen im Holzvogelbau für das Dalbker Schützenfest gesammelt hatte. Unterstützung bekommt Paul Gerhard Lange von seinem Sohn Bernhard. Dass die Tradition nun von einem Oerlinghauser Familienbetrieb fortgeführt wird, ist für die Schützengesellschaft ein wahrer Glücksfall, betont Vorsitzender und Oberst Christian Landerbarthold.
Einen ersten Prototypen hatten die Langes schon für das Kreiskönigsschießen im vergangenen Jahr erstellt, bei dem der Oerlinghauser Heinrich Schindowski am Ende Kreiskönig geworden war. Nach dieser ersten Feuertaufe wurde der Adler weiter modifiziert. Auch ihren persönlichen Stil haben die Langes eingearbeitet. Als langjähriger Segelflieger hat Paul Gerhard Lange schon viele Greifvögel beobachtet. Deren Aussehen hat er bei der Anfertigung der Holzadler mit einfließen lassen, beispielsweise bei den Flügeln.
Der Schützenfestadler sowie die Insignien – die Krone, das Zepter und der Apfel – bestehen aus verschiedenen Weichholzarten. Allesamt Reste, die in der Produktion der Schreinerei Lange anfallen und so weitere Verwendung finden. Für das kommende Kinderschützenfest (30. Juni) und das große Schützenfest (6. bis 8. Juli) sind die Holzadler so gut wie fertig. Lediglich ein wenig Farbe fehlt dem großen Vogel noch, der am Schützenfestmontag hoch oben im Kugelfang hängen wird, ehe ihn der neue Schützenkönig mit einem gezielten Schuss herunterholt.